Die Corona-Krise hat die Einstellung der Österreicher zum Umweltschutz in eine positive Richtung verändert. Laut einer aktuellen Umfrage der Recycling-Initiative "Jede Dose zählt" legen 30 Prozent mehr Wert auf Umweltschutz als vor Ausbruch der Pandemie. Befragt wurden im Juni österreichweit rund 500 Personen im Alter zwischen 14 und 75 Jahren. Auch konkrete Verhaltensveränderungen werden demnach bereits sichtbar. Insbesondere junge Menschen trennen ihren Müll häufiger und sorgen damit dafür, dass wertvolle Sekundärrohstoffe wie Aluminium in den Recyclingkreislauf rückgeführt werden, hieß es am Dienstag in einer Presseaussendung.
Knapp 64 Prozent der Befragten wünschen sich grundsätzlich eine umweltfreundlichere Politik. Bei den unter 30-Jährigen sind es sogar knapp 71 Prozent. Um selbst einen Beitrag zu leisten, wird vor allem auf Mülltrennung und Recycling geachtet (82,8 Prozent), Lebensmittelverschwendung vermieden (76,6 Prozent) sowie regionale bzw. saisonale Lebensmittel gekauft (65,3 Prozent). Etwas mehr als 60 Prozent der Befragten achten darauf, Plastik weitgehend zu vermeiden. Bei einer Vergleichsstudie vom Februar 2019 waren es noch 48,3 Prozent. Auch bei der Vermeidung von Verpackungsmüll gibt es einen deutlichen Anstieg bei den Befürwortern. Im Vorjahr gaben 50 Prozent an, dergestalt zum Umweltschutz beizutragen, bei der aktuellen Umfrage sind es bereits 60 Prozent.
Die Recycling-Initiative "Jede Dose zählt" ruft unterdessen unter dem Motto #ReSTART über Facebook und Instagram Menschen in ganz Europa dazu auf, ihre Gewohnheiten nach der Covid-19-Pandemie zu ändern und damit einen Beitrag für den Klimaschutz zu leisten. Die 2009 in Großbritannien gegründete Initiative ist eines der führenden Recycling-Programme für Getränkedosen in Europa. Die Initiative mit 19 lokalen Länder-Programmen will insbesondere junge Menschen dazu motivieren, leere Getränkedosen richtig zu entsorgen und sie damit in den Recyclingkreislauf zurückzubringen. Ziel ist es, 100 Prozent Dosenrecycling in Europa zu erreichen.