Italien denkt an eine weitere Lockerung der Vorsichtsmaßnahmen zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie. So prüft Premier Giuseppe Conte den Neustart des Kreuzfahrt- und des Kongresstourismus. Auch Messen sollen wieder organisiert werden, sagte der Premier im Gespräch mit der Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" (Mittwochausgabe).
Die Öffnung von Diskotheken, die für Mitte Juli erwartet worden waren, soll jedoch weiterhin verschoben werden. "In Sachen Diskotheken müssen wir noch vorsichtig sein. Ich begreife die Ungeduld der Betreiber, die neu starten wollen, in Diskotheken können aber nicht die Distanzen eingehalten werden, das Risiko ist noch zu groß", sagte der Premier.
Die italienische Gastronomie soll Hilfe erhalten. So erwägt die Regierung, Restaurantgästen die Rückerstattung von 20 Prozent ihrer Ausgaben zu gewähren, wenn sie per Kreditkarte zahlen und sich auf einer App anmelden. Die Maßnahme soll für den Zeitraum von September bis Ende Dezember gelten und vor allem zur Belebung jener Lokale in den Stadtkernen beitragen, die unter der Krise besonders hart zu leiden haben.
Ein Einmal-Bonus von 5.000 Euro soll Bars, Cafes und Restaurants helfen, sich in diesen schwierigen Monaten über Wasser zu halten. Die Regierung plant auch einen 500 Euro-Voucher für Familien mit niedrigem Einkommen zum Erwerb von Tablets und PCs. Dafür will die Regierung 200 Millionen Euro locker machen. Von der Maßnahmen sollen Familien mit einem Jahreseinkommen unter 20.000 Euro profitieren. Weitere 20 Millionen Euro soll das Kulturministerium für die Organisatoren von Ausstellungen und Events zur Verfügung stellen, die wegen der Pandemie gecancelt, oder verschoben werden mussten.
Italien zählt knapp 35.000 Tote mit und durch Corona. Mehr als 243.000 Menschen wurden seit Februar positiv auf das Virus SARS-CoV-2 getestet.