Wann immer in der Vergangenheit ein Virus im Anflug auf Österreich war, eilte Pamela Rendi-Wagner ins ZiB 2-Studio. Als Generaldirektorin für Gesundheit nahm die spätere SPÖ-Chefin eine Bestandsaufaufnahme der Lage vor und wies je nach Situation Apokalyptiker oder Beschwichtiger in die Schranken.
Als Beate Hartinger-Klein das Gesundheitsministerium übernahm, wurde die Stelle gestrichen – aus Angst, Rendi-Wagner könnte auf ein Rückkehrrecht pochen. Der FPÖ ist zu verdanken, dass Österreich keinen Chefvirologen wie Anthony Fauci (USA), Christian Drosten (Deutschland), Anders Tegnell (Schweden) besitzt.
Reorganisation im Ministerium
Im Zuge der für den Herbst geplanten Reorganisation seines Hauses wird Gesundheitsminister Rudolf Anschober wieder einen Generaldirektor für Gesundheit installieren. Dieser soll nicht nur als „Virologe der Republik“ als Gesicht nach außen fungieren, sondern auch über einen schlagkräftigen Krisenstab verfügen.
Corona traf das Gesundheitsministerium ziemlich unvorbereitet, das Haus am Donaukanal erwies sich als wenig krisentauglich. Wegen der behäbigen Behördenstrukturen zog Anschober im März Personal aus den Abteilungen zusammen und schuf eine 100-köpfige Corona-Taskforce. „Wir müssen die Krisentauglichkeit wiederherstellen“, so Anschober,