91 Hochzeitsgäste müssen sich einer zweiwöchigen Quarantäne unterziehen, nachdem der Vater der Braut in der Kleinstadt Cittadella in der norditalienischen Region Venetien positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Nach Ende der Feier wies der Mann Covid-19-Symptome auf. Er wurde getestet und ins Spital eingeliefert.
Alle Personen, mit denen der Mann bei der Hochzeitsfeier in Verbindung gekommen war, wurden kontaktiert und müssen sich einer Quarantäne unterziehen, berichtete die Tageszeitung "Il Gazzettino". Bei den Gästen handelte es sich um mehrere Kongolesen, da das Brautpaar afrikanischer Abstammung ist. Einige Gäste trafen auch aus Frankreich ein.
Zahlen steigen wieder
Die Zahl der Coronavirus-Todesopfer ist in Italien in den letzten 24 Stunden stabil geblieben, allerdings steigt die Zahl der neuen Infektionen. Zwölf Menschen sind von Donnerstag auf Freitag in Italien nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben, am Vortag waren es ebenfalls zwölf gewesen.
Wie das Gesundheitsministerium mitteilte, wurden 276 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden gemeldet, am Vortag waren es 229. Fast die Hälfte wurden in der Lombardei gemeldet.
Cluster in Norditalien
Insgesamt 34.938 Menschen sind seit Ausbruch der Pandemie am 20. Februar mit oder am Coronavirus gestorben. Die Zahl der noch aktiv Infizierten sank auf 13.428, jene der in Spitälern behandelten Covid-19-Patienten fiel auf 844 Personen, 65 waren auf Intensivstationen. Am Höhepunkt der Epidemie im März waren über 4.000 Patienten auf Intensivstationen gelegen. 12.519 Menschen befinden sich derzeit in Heimquarantäne. 194.273 Corona-Infizierte galten als genesen.
In der Region Lombardei, dem Zentrum des Corona-Ausbruchs in Italien, wurden innerhalb von 24 Stunden sechs Tote gemeldet, womit die Gesamtzahl der dort Verstorbenen auf 16.736 stieg. 135 Neuinfizierte gab es in der Region. Die Zahl der Covid-19-Erkrankten in den lombardischen Spitälern betrug 190. 27 Patienten lagen auf einer lombardischen Intensivstation.
Die Regierung in Rom hatte Ende Jänner wegen der Coronavirus-Epidemie einen sechsmonatigen Notstand ausgerufen und wird nun den nationalen Ausnahmezustand über das Monatsende hinaus bis Jahresende verlängern. Dadurch könne die Regierung weiter mit den notwendigen Maßnahmen zur Virus-Eindämmung reagieren, sagte Ministerpräsident Giuseppe Conte. Dies ermögliche der Regierung unter anderem, Beschränkungen ohne viel Bürokratie zu verhängen oder zu verschärfen.