Die österreichische Bevölkerung beurteilt die Leistungen des Bundesheers während der Coronakrise mehrheitlich positiv. 74 Prozent ist das Militär in Bezug auf die Krisenbewältigung sehr- oder eher positiv aufgefallen. Im Vergleich zu anderen Organisationen rangiert das Bundesheer damit hinter dem Roten Kreuz und dem Gesundheitsministerium auf Platz drei.
Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts "Demox Research" unter 1.000 Befragten im Auftrag des Verteidigungsministeriums hervor. Die Maßnahmen des Bundesheeres zur Bewältigung der Krise werden von 35 Prozent als "sehr gut" und von weiteren 45 Prozent als "eher gut" beurteilt.
Hinsichtlich der konkreten Aufgaben des Bundesheeres im Rahmen der Covid-Krisenbewältigung werden sämtliche abgefragte Aufgaben mehrheitlich als (sehr oder eher) wichtig beurteilt. Insbesondere die Sicherung der Grenzen während der Phase des Lockdowns, die mehrheitlich (54 Prozent) als "sehr wichtig" gesehen wird, traf auf hohe Akzeptanz. Rund vier von zehn Befragten betrachten zudem die Sicherstellung der Warenauslieferung (43 Prozent) und die Einberufung von Milizsoldaten (37 Prozent) als sehr wichtig.
Nach der Wichtigkeit der Aufgaben des Bundesheeres im Allgemeinen befragt, beurteilen 93 Prozent der Befragten den Katastrophenschutz als "sehr wichtig" bzw. "eher wichtig". Assistenzeinsätze zur Aufrechterhaltung der Sicherheit im Inneren werden von 81 Prozent als "sehr wichtig" bzw. "wichtig" angesehen und 69 Prozent halten die militärische Landesverteidigung für "sehr wichtig" und "wichtig". Die Auslandseinsätze im Rahmen internationaler Missionen werden hingegen nur von 54 Prozent als "sehr wichtig" oder "wichtig" bewertet.
In Bezug auf den Beitrag des Bundesheeres zum Katastrophenschutz zeigt sich zudem ein deutlicher Alterseffekt: Während von den unter 30-Jährigen lediglich 56 Prozent den Katastrophenschutz als sehr wichtige Aufgabe des Bundesheeres sehen, liegt dieser Anteil bei den über 60-Jährigen bei 88 Prozent.
Die finanziellen Mittel des Bundesheeres werden von der Mehrheit der Befragten (55 Prozent) als nicht ausreichend beurteilt, während 28 Prozent der Befragten die finanziellen Mittel als ausreichend sehen. Dies entspricht in etwa Befragungsergebnissen aus dem Jahr 2019.
Die Sicherheit Österreichs bedroht sehen die Befragten am ehesten durch Natur- oder technische Katastrophen (76 Prozent), gefolgt von Cyberangriffen und Pandemien (jeweils 73 Prozent), einer Bankenkrise (70 Prozent) und den Auswirkungen des Klimawandels (69 Prozent). Am wenigsten sehen die Österreicher eine Bedrohung durch einen gezielten militärischen Angriff auf Österreich (21 Prozent), gefolgt von einem Angriff auf einen EU-Staat (23 Prozent) und einen Terrorangriff auf Österreich (28 Prozent).