Die coronabedingten Hygieneregeln an den Schulen werden je nach Einrichtung unterschiedlich gehandhabt. Das zeigen von der APA gesammelte Erfahrungsberichte der ersten Woche der Schulöffnung. Dabei wurden die Schulen durchaus kreativ: Unter anderem wurde teils der Klobesuch von der Pause in die Stunde verlegt oder das Handyverbot in der Klasse aufgehoben.
Generelles Echo: Maskentragen, Händewaschen und -desinfektion und Abstand halten funktionieren recht gut - nahezu perfekt in der Früh, etwas eingeschränkt dann nach den Pausen bzw. nach Schulende. Ansonsten haben sich die Lehrer bzw. Direktoren einiges einfallen lassen. An einem Grazer Gymnasium etwa muss, um Schüleransammlungen zu vermeiden, statt in der Pause nun während des Unterrichts aufs Klo gegangen werden. In der "Pausenhofpause" müssen die Schüler außerdem verpflichtend die Klasse verlassen und hinaus gehen.
Unterschiedliche Maßnahmen
An einem Gymnasium in Wien wiederum wurde das zuvor strikt gehandhabte Handyverbot aufgehoben. So sollen die Kinder auch während jener Pausen, in denen sie die Klassen nicht verlassen dürfen, am Platz beschäftigt werden.
An einer Volksschule in der Bundeshauptstadt wiederum gibt es grundsätzlich eine Händedesinfektionspflicht - nur gegen eine Elternbestätigung über empfindliche Haut darf auf das Waschen mit Seife ausgewichen werden. In den Klassen wurde im vorderen Teil eine "Redeecke" eingerichtet, in der sich in der Pause jeweils zwei Kinder miteinander unterhalten dürfen - zwischen ihnen ein Tisch, der den Abstand von zwei Metern sicherstellen soll. Zur Redeecke gelangt man mit Maske, beim Plaudern darf sie abgenommen werden.
An einer anderen AHS wurde die Maskenpflicht zunächst recht rigoros gehandhabt. Die Schüler mussten in der Pause mit Maske auf dem Platz sitzen, durften also nicht aufstehen und nicht essen. Heruntergenommen werden durfte der Mund-Nasen-Schutz nur im Unterricht bzw. wenn ein Lehrer anwesend war - was je nach Lehrer aber unterschiedlich streng gehandhabt wurde. Da die Schüler damit nur während des Unterrichts aufs WC, zum Spind oder essen konnten, die Lehrer aber auch Stoff machen wollten, wurden die Regeln gelockert.
Vielfach problematisch empfunden wurde die Nachmittagsbetreuung an Volksschulen: Diese besteht gezwungenermaßen hauptsächlich aus Aufgabenmachen oder Zeichnen am Platz, miteinander Spielen wurde zumindest drinnen kaum erlaubt.
An einer Sonderschule in Wien wiederum wird jedem Kind beim Betreten Fieber gemessen - ab 37 Grad kommen sie in eine "Quarantänestation", in diesem Fall der Turnsaal, und die Eltern müssen sie abholen. Zudem werden sie befragt, ob sie gut geschlafen haben, Kopfweh, Halsweh oder Husten haben.
Auch Pädagogen müssen vielfach mit Einschränkungen zurechtkommen: So gibt es vielfach etwa Zugangsbeschränkungen für die Lehrerzimmer - je nach Größe ist nur eine bestimmte Zahl von Lehrern darin "erlaubt".