Die heutige Pressekonferenz von Finanzminister Gernot Blümel, Arbeitsministerin Christine Aschbacher und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck stand im Zeichen der coronabedingten Kurzarbeit im Land, die auf "3 plus 3"-Monate angelegt ist. Falls es noch mehr Geld brauche, seien auch die 12 Milliarden Euro, auf die nun aufgestockt wird (bis jetzt waren 10 Milliarden eingebucht, Anmerkung), nicht in Stein gemeißelt, so Blümel.
Die Bearbeitungszeit für Kurzarbeitsanträge liegt laut Angaben von Ministerin Aschbacher bei "wenigen Tagen", 1,3 Millionen Arbeitsplätze seien so gesichert worden. Tausende Unternehmen hätten ihr Geld bereits bekommen - vorwiegend "für die Märzabrechnung". Die Kritik, wonach viele Unternehmen zu lange auf ihr Geld warten müssen, wollte sie so nicht gelten lassen. In Anspruch genommen wurde das Modell vor allem im produzierenden Bereich, im Handel sowie in der Beherbergung und Gastronomie. Die Baubranche fahre derzeit schnell wieder hoch - und auch in der blutenden Gastronomie ist seit der Wiedereröffnung am 15. Mai die Arbeitslosigkeit innerhalb einer Woche um rund 9.000 Personen gesunken. Der Handel zeigt hingegen eine noch eher zögerliche Entwicklung.
532.693 Menschen ohne Job
Die Arbeitslosenkurve - insgesamt ja seit Beginn der Pandemie dramatisch - flache langsam wieder ab. Die Arbeitslosenzahlen sind seit dem Rekord Mitte April insgesamt um 55.500 Personen gesunken. 17.000 Menschen seien zuletzt wieder in ein Arbeitsverhältnis gekommen, knapp 524.000 (genau: 532.693, Stichtag 18. Mai) seien aber noch arbeitslos oder in Schulung. Ministerin Schramböck sprach wiederholt von der "wirtschaftlichen Landesverteidigung", die man in Zukunft noch stärker umsetzen müsse: Das umfasse Lager-Management, verloren gegangene Güter müssten im Inland wieder stärker produziert werden. Mit den europäischen Nachbarländern und Handelspartnern in aller Welt müsse noch effizienter zusammengearbeitet werden. Auch die Logistik sei in weiterer Folge wichtig.
Bei der Corona-Kurzarbeit liegen bei knapp 111.000 Anträgen ausreichend Informationen vor. Laut Minister Blümel mehren sich im Zusammenhang mit der Kurzarbeit aber auch Beschwerden und Missbrauchsfälle, die Finanzpolizei führte 3000 Kontrollen durch - 700 Verstöße wurden bislang verzeichnet. Der Staat sei "kulant" bei Unterstützungen - für systematischen Missbrauch habe aber niemand im Land Verständnis oder Toleranz. Insgesamt gehe die Zahl der Anträge bereits zurück.