Im ganzen Land hätten sich mehr als 233.000 Menschen mit dem neuartigen Virus angesteckt, teilten die Behörden am Samstag mit. Damit hat Brasilien, dessen ultrarechter Präsident Jair Bolsonaro die Pandemie als "kleine Grippe" bezeichnet hat, weltweit die vierthöchste Zahl an Infektionen.
Laut den am Samstag veröffentlichten Zahlen steckten sich innerhalb von 24 Stunden fast 15.000 Menschen neu mit dem Coronavirus an, die Zahl der Toten stieg um mehr als 800 auf 15.633. Experten gehen davon aus, dass die wahre Infektionszahl bis zu 15 Mal höher liegt, weil nicht ausreichend getestet werde.
Trotz dieser Entwicklung kritisierte Bolsonaro erneut die von mehreren Bundesstaaten verhängten Ausgangsbeschränkungen. "Arbeitslosigkeit, Hunger und Elend werden die Zukunft derjenigen sein, die die Tyrannei der totalen Isolation unterstützen", schrieb der Präsident auf Twitter. Er fordert die Lockerung der Beschränkungen, weil diese seiner Meinung nach die Wirtschaft unverhältnismäßig stark belasten.