In mehreren europäischen Staaten ist am heutigen Samstag gegen Coronamaßnahmen protestiert worden. In Warschau löste die Polizei am Abend eine Anti-Regierungs-Demonstration gewaltsam auf, gegen hunderte Menschen wurde Tränengas eingesetzt. In London wurden 19 Menschen festgenommen, die im Hyde Park die Abstandsregeln gebrochen haben sollen.

Die Demonstranten in Warschau hatten sowohl gegen die Verletzung von Bürgerrechten, als auch gegen die ihrer Meinung nach zu geringe finanzielle staatliche Unterstützung in der Coronakrise protestiert. Die Organisatoren des Protests betonten im Internetdienst Facebook ihre Unabhängigkeit von politischen Parteien. Die nationalkonservative Regierung Polens hatte im März im Zuge der Coronavirus-Pandemie Beschränkungen der Versammlungsfreiheit verfügt.

"Andere gefährdet"

In London wurde ebenfalls gegen den Umgang der Regierung mit der Coronakrise protestiert. Die Londoner Polizei gab an, dass die Demonstranten zu nahe beieinander gestanden seien und damit "andere gefährdet" hätten. Nach mehrmaligen Aufrufen, auseinanderzugehen, habe man 19 Personen festgenommen und zehn weiteren eine Verwaltungsstrafe in Aussicht gestellt.

Zuvor hatten auch in deutschen Städten Tausende Menschen gegen die Corona-Maßnahmen protestiert. In Frankreich fanden die ersten Gelbwesten-Proteste seit der Lockerung der Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie statt.