Lediglich 20 Prozent der Italiener werden sich in diesem Sommer einen Urlaub gönnen. Dies geht aus Schätzungen des Handelsverbands Confcommercio hervor, der im italienischen Tourismusbereich 2020 mit Einnahmenverlusten von 120 Mrd. Euro rechnet.
420.000 Jobs wackeln
270.000 Betriebe in Tourismus, Gastronomie und Handel seien wegen der Coronavirus-Krise auf der Kippe, dies bedeute den Verlust von 420.000 Jobs. Der Handelsverband macht Druck auf die Regierung für Stützungsmaßnahmen. "Wir haben noch keinerlei Hilfen erhalten", protestierte der Verband.
Die italienische Regierung will noch am heutigen Mittwoch ein neues Hilfspaket in Höhe von rund 55 Milliarden Euro vorstellen, um die Folgen der Coronaviruspandemie zu mildern. Davon sollen die von der Krise am stärksten betroffenen Wirtschaftssektoren profitieren - vor allem Tourismus, Gastronomie, Landwirtschaft und Kultur. Das Paket enthält ein "Notstandseinkommen", das je nach Familie zwischen 400 und 800 Euro beträgt.
Mit dem Dekret - dem dritten Hilfspaket der Regierung seit Ausbruch der Coronavirusepidemie am 20. Februar - werden Kurzarbeit sowie Zuschüsse für Babysitter in Höhe von bis zu 1.200 Euro finanziert. Auch ein "Urlaubsvoucher" von bis zu 500 Euro ist für Familien mit Kinder vorgesehen, damit sie Sommerferien zahlen können.