In Italien hat die "Phase 2" mit beträchtlichen Preiserhöhungen begonnen. Betroffen sind vor allem öffentliche Verkehrsmittel und Agrarprodukte. Hochgeschwindigkeitszüge verkehren seit Montag wieder verstärkt auf der Nord-Süd-Achse, jedoch nur mit einer beschränkten Zahl besetzter Plätze und mit strengen Sicherheitsprotokollen. Die Ticketpreise schnellen in die Höhe.
"Wer in der 'Phase 2' etwa aus beruflichen Gründen dringend verreisen muss, hat tief in die Tasche zu greifen. Die Plätze in Zügen und Flugzeugen sind noch beschränkt und die Preise sehr hoch. Für einen Alitalia-Flug Rom-Mailand muss man bis zu 375 Euro zahlen", klagte der Konsumentenschutzverband Codacons.
Der Verband beklagte, dass Bahn- und Fluggesellschaften die Kunden für die teuren Sicherheitsprotokolle aufkommen lassen. Er rief die Kartellbehörde und das Verkehrsministerium zu Kontrollen auf, um überhöhte Preise zu verhindern.
Die Italiener klagen auch über steigende Lebensmittelpreise. Nach einer Phase mit Hamsterkäufen und größeren Lücken in den Regalen ist der Umsatz der Lebensmittelbranche weiterhin auf Wachstumskurs. Wegen komplizierterer Transporte und des Ausfalls von Erntehelfern steigen die Preise jedoch, vor allem bei landwirtschaftlichen Produkten. Verbraucher müssen für viele frische Lebensmittel mehr bezahlen.
Auch die Gastronomie, die zwar ihre Lokale noch nicht öffnen darf, jedoch Take-Away-Speisen anbietet, hat ihre Preise erhöht. Bei Espresso und Cappuccino wurden ebenfalls Preisteuerungen festgestellt. Der Handelsverband Confcommercio rechnet heuer wegen der Coronaviruskrise mit einem massiven Konsumeinbruch. Der Konsum wird 2020 nach Schätzungen um acht Prozent sinken.
Drei Viertel der Konsumeinbußen entfallen auf die Bereiche Mode, Fahrzeuge, Kultur und Freizeit, Tourismus und Gastronomie.