Kanadas Regierungschef Justin Trudeau ist sich nicht sicher, ob er seine Kinder bei einer Öffnung der Schulen in der Corona-Krise sofort wieder in den Unterricht schicken würde. Er werde diese Entscheidung "wahrscheinlich in letzter Minute treffen", sagte er dem Sender Radio-Canada am Sonntag.
Seinen Entschluss werde er von der Organisation des Unterrichts, der Anzahl der Kinder pro Klasse und der Einstellung der Lehrer abhängig machen. "Das wird für viele Eltern eine äußerst persönliche Entscheidung werden", sagte der 48-jährige Regierungschef. "Es ist hart für die Kinder", aber noch härter sei es für die Eltern. Seine drei Kinder besuchen eine öffentliche Schule in Ontario, die Trudeau zufolge in naher Zukunft noch nicht wieder öffnet.
Anders sieht es in der Provinz Quebec aus, die ab dem 11. Mai die Grundschulen und Kindertagesstätten wieder öffnen will. Das Vorhaben der am stärksten von der Pandemie betroffenen kanadischen Provinz ist insbesondere bei Eltern umstritten. Mehr als die Hälfte aller Coronavirus-Infektionen und -Todesfälle Kanadas wurden in der Provinz Quebec registriert. Die Öffnung der Schulen soll nach Angaben der Provinzregierung schrittweise erfolgen.
Zudem wird es den Eltern überlassen, ob sie ihre Kinder wieder in die Schule schicken.