In Kalifornien haben tausende Menschen für eine Lockerung der wegen der Coronavirus-Pandemie verhängten Ausgangsbeschränkungen demonstriert. Es gab am Freitag Proteste in mindestens elf Städten des US-Bundesstaats, darunter die Hauptstadt Sacramento sowie San Francisco, Los Angeles und San Diego.
Die Proteste richteten sich auch gegen die Entscheidung von Gouverneur Gavin Newsom, einige Strände zu schließen. Die meisten Demonstranten, die in Sprechchören "Öffnet Kalifornien" und "Freiheit" riefen, trugen keine Schutzmasken und hielten sich nicht an die Abstandsregeln. Einige schwenkten US-Flaggen und warben mit dem Slogan "Trump 2020" auch für eine Wiederwahl von Präsident Donald Trump bei der Wahl im November.
In Los Angeles, wo sich hunderte Demonstranten vor dem Rathaus versammelten, verhinderte die Polizei Zusammenstöße mit Gegendemonstranten. In Huntington Beach, gut 50 Kilometer südlich von Los Angeles, gingen tausende Menschen gegen die Schließung der dortigen Strände auf die Straße. "Das war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat", sagte die Demonstrantin Monica Beilhard. Die Schließung der Strände sei "überflüssig und unnötig" gewesen.
Gouverneur Newsom sagte am Freitag bei einer Pressekonferenz, er könne die Forderungen der Demonstranten verstehen. Er forderte die Kalifornier aber auf, weiter zu Hause zu bleiben und sich an die Ausgangsbeschränkungen zu halten.
Am Donnerstag waren bei einer Demonstration für ein Ende der Corona-Beschränkungen im US-Bundesstaat Michigan dutzende Demonstranten in das Parlamentsgebäude in Lansing eingedrungen. Sie waren teilweise bewaffnet. In Lansing und anderen US-Städten hatte es bereits im April Protestaktionen gegen die Ausgangsbeschränkungen gegeben - mit Rückendeckung von Präsident Trump.