Etwas mehr als 20 bestätigte Corona-Erkrankte hatte das Bundesheer zuletzt in seinen eigenen Reihen. Im Zuge der bereits gestarteten Teilmobilmachung der Miliz machen sich viele Soldaten und deren Angehörige Sorgen, dass sie einem erhöhten Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind. Dem begegnet das Bundesheer jetzt mit einer Ausweitung der Tests - auch für Grundwehrdiener. Rund 1500 Rekruten und rund 2300 Milizsoldaten werden am Montag österreichweit in die Kasernen einrücken.
"Ab sofort werden einrückende Milizsoldaten und Grundwehrdiener der kommenden Einrückungstermine im Sinne des Eigen- und Truppenschutzes auf Covid-19 getestet", heißt es aus dem Verteidigungsministerium. Im Rahmen der Einstellungsuntersuchung entnimmt diplomiertes Sanitätsfachpersonal von allen Untersuchten Proben. Diese werden an an zivile Vertragspartner (je ein Labor im Osten und im Westen Österreichs) übergeben und innerhalb von 12 bis 36 Stunden ausgewertet.
Bis die Ergebnisse vorliegen, wenden die Einheiten die Standardregeln des Bundesheeres in Bezug auf Covid-19 an. "Sollte ein Milizsoldat positiv getestet sein, so wird er sofort aus dem Präsenzstand entlassen", so das Verteidigungsministerium. Das heißt, er wird in Heimquarantäne geschickt und durch das Labor in das EMS (Epidemiologische Melde System) eingemeldet. Dazu wird der Fall der für die Garnison zuständige Bezirksverwaltungsbehörde gemeldet. Diese hat dan zu beurteilen, wie mit dem Umfeld eines Infizierten weiter umgegangen wird. Das kann bis zur kompletten Sperrung der Kaserne reichen.
Einrückende Rekruten, die aufgrund ihrer Symptomatik als Corona-Verdachtsfall gelten, werden bis zum Vorliegen des Laborbefundes sofort in häusliche Quarantäne entlassen.
Elf KFOR-Soldaten positiv
Zuletzt hatte das Bundesheer sein komplettes nationales Kontingent bei KFOR im Kosovo auf Covid-19 getestet. Von den rund 300 Soldaten waren elf positiv, nur einer von ihnen zeigte auch Symptome. Er wurde nach Österreich zurückgebracht.