Der Spielbetrieb im Grazer Theater im Keller ist stillgelegt, weder Vorstellungen noch Proben sind derzeit möglich. Hilfe von Stadt, Land und Bund sichert zwar, dass wir alle unsere Verträge mit Schauspielern vorerst erfüllen können. Aber durch die 20-Quadratmeter-Abstandsregel bei Veranstaltungen sind wir sehr verunsichert, weil bei solchen Verordnungen natürlich durchklingt, dass wir noch länger nicht spielen können.

Unser Theater, dessen 70-jähriges Bestehen wir 2021 feiern möchten, ist nur 100 Quadratmeter groß – es dürfte derzeit also nur von fünf Leuten gleichzeitig betreten werden. Weder künstlerisch noch finanziell lässt sich so arbeiten. Wir hoffen dennoch, ab 1. Juni wieder proben zu dürfen und alle vier für heuer geplanten Produktionen noch zu Premiere zu bringen – wir haben kein einziges Projekt abgesagt, sondern alles auf den Herbst verschoben.

Ich fürchte nur, dass dann erst die eigentlichen Probleme beginnen. Wie sollen die Schauspieler, die jetzt keinen Job haben, alle Verpflichtungen erfüllen können, wenn dann alle Theater gleichzeitig spielen wollen?