Details dazu wird die Bundesregierung am Dienstag verkünden. Doch die guten Indikatoren, die am Wochenende intensiv von Gesundheitsminister Rudolf Anschober evaluiert wurden, machen zuversichtlich: Die Neuinfektionen sind auch zwei Wochen nach dem kritischen Osterwochenende und den ersten Lockerungen niedrig. Mit 594 Menschen, die derzeit im ganzen Land mit Covid-19 im Spital behandelt werden, ist das Gesundheitssystem längst nicht überstrapaziert. Und der Faktor R, also die Anzahl der Menschen, die jeder Infizierte im Schnitt ansteckt, liegt derzeit bei 0,63. Erklärtes Ziel der Maßnahmen war, diese Zahl unter 1 zu drücken.
Ab dem 1. Mai werden daher aller Voraussicht nach auch private Besuche wieder möglich sein. Welche Regeln es dafür geben wird, erarbeitet die Regierung am morgigen Montag. Wahrscheinlich ist eine Obergrenze von zehn Personen. Treffen sollen wenn möglich im Freien stattfinden, nicht zu lange dauern, und Abstandsregeln müssen eingehalten werden.
Sehr konkrete Empfehlungen veröffentlichte das Gesundheitsministerium am Wochenende für Besuche in Alten- und Pflegeheimen, die ab 4. Mai nicht mehr verboten sind. Da die Bewohner zur Risikogruppe zählen, muss besonders gut auf die Einhaltung der Regeln geachtet werden:
- Mindestens ein Meter Abstand und Hygiene zählen sind sowieso Voraussetzung. Auch auf Umarmungen und aufs Händeschütteln sollte man verzichten, empfiehlt das Ministerium.
- Die Einrichtungen sollen Besuchszeiten definieren und im Voraus Termine vereinbaren. Pro Bewohner ist nur ein Besucher zulässig, Kinder unter sechs Jahren sollen gar nicht auf Besuch kommen.
- Nach Möglichkeit sollen Besuche im Freien stattfinden, oder in Besuchszonen, die regelmäßig desinfiziert werden. Zwischen den einzelnen Sitzmöglichkeiten sollen Plexiglaswände oder Möbel aufgestellt werden, um ausreichend Abstand zu schaffen.
- Alle Besucher müssen beim Beitreten des Altersheims Fiebermessen und einen Mund-Nasen-Schutz tragen.
Veronika Dolna