Das Recht, von zu Hause aus arbeiten zu dürfen, möchte der deutsche Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) installieren. Die vielfach wegen der Coronakrise genutzte Möglichkeit zum Homeoffice möchte er nun innerhalb von sechs Monaten zum Gesetz machen.

"Ich arbeite an einem neuen Gesetz für ein Recht auf Homeoffice, das ich bis Herbst vorlegen werde", sagte er der "Bild am Sonntag". Während der Coronavirus-Pandemie sei die Zahl der Arbeitnehmer im Homeoffice ersten vorsichtigen Schätzungen zufolge von zwölf auf 25 Prozent aller Beschäftigten gestiegen, sagte Heil. "Das wären acht Millionen Männer und Frauen, die ihren Job gerade von zu Hause aus erledigen."

"Jeder, der möchte und bei dem es der Arbeitsplatz zulässt, soll im Homeoffice arbeiten können - auch wenn die Corona-Pandemie wieder vorbei ist", sagte der deutsche Bundesarbeitsminister. "Wir lernen in der Pandemie gerade, wie viele Arbeiten heutzutage von zu Hause erledigt werden können."

Wo es betrieblich möglich sei, könne künftig jeder Arbeitnehmer das Arbeiten von zu Hause aus einfordern. "Man darf entweder komplett auf Homeoffice umsteigen oder auch nur für ein oder zwei Tage die Woche", sagte Heil. Mit "fairen Regeln" werde er verhindern, dass "sich die Arbeit zu sehr ins Private frisst". Auch im Homeoffice gebe es einen Feierabend - "und zwar nicht erst um 22 Uhr".

Heimarbeit soll aber für die Arbeitnehmer eine freiwillige Möglichkeit bleiben. "Wir wollen mehr Homeoffice ermöglichen, aber nicht erzwingen", sagte Heil. Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) unterstützte den Vorschlag. "Die vergangenen Wochen haben gezeigt, wie viel im Homeoffice möglich ist", sagte er der Zeitung "Das ist eine echte Errungenschaft, hinter die wir nicht mehr zurückfallen sollten."