In Österreich ist am Donnerstag die Grenze von 15.000 bestätigten Infektionen mit SARS-CoV-2 überschritten worden. Das Innenministerium wies um 9.30 Uhr 15.002 Fälle aus. Allerdings waren zu diesem Zeitpunkt knapp 11.700 Betroffene bereits wieder genesen. Die aktiven Erkrankungen hatten sich gegenüber dem Vortag bundesweit um 301 auf 2.786 reduziert. 677 Erkrankte befanden sich am Donnerstagvormittag in Spitalsbehandlung, um knapp zwei Dutzend weniger als am Vortag. Abgesehen vom Burgenland und der Steiermark, wo minimale Anstiege verzeichnet wurden, hatte sich in sämtlichen Bundesländern die Anzahl der Patienten mit Covid-19 binnen 24 Stunden reduziert oder war gleich geblieben. 169 Patienten mussten intensivmedizinisch betreut werden, um sieben weniger als am Mittwoch.
In Wien, Oberösterreich, Tirol und Vorarlberg war ihre Anzahl gesunken, in Niederösterreich und Kärnten gleich geblieben. 522 Personen sind bisher mit Covid-19 gestorben, davon zwölf in den vergangenen 24 Stunden.
"Der bisherige Weg in Österreich war ein sehr guter. Die erste Etappe haben wir sehr gut geschafft, weil wir die richtigen Maßnahmen zum richtigen Zeitpunkt gesetzt haben und die Bevölkerung großartig mitgemacht hat", kommentierte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) die weiter sinkenden Fallzahlen. Mit der Phase der schrittweisen Öffnung des öffentlichen Lebens habe jedoch "die schwierigste Etappe unseres Marathons" begonnen. Jetzt heiße es "sehr konsequent und vorsichtig sein", um keine zweite Welle auszulösen und das Virus weiterhin unter Kontrolle zu halten.
Anschober warnte explizit vor zu großem Optimismus. Die registrierten Neuinfektionen würden "den ersten Öffnungsschritt vom vergangenen Dienstag" noch nicht mitumfassen: "Diese sind erst mit zumindest zwölf Tagen Verzögerung zu erwarten." Es wäre daher "fatal, wenn sich eine sorglose Stimmung breitmachen würde. Dann würden wir uns das bisher erreichte möglicherweise rasch zunichtemachen" gab Anschober zu bedenken.