25 von ihnen hatten bei der Geburt eine auf Covid-19 positiv getestete Mutter. "In der Stadt mit einem Rekord an Todesfällen geht das Leben weiter", sagte dazu Giovanna Mangili, Leiterin der Neonatologie-Abteilung des Spitals. Im Krankenhaus "Papa Giovanni XXIII", das seit über zwei Monaten an vorderster Front gegen die Epidemie kämpft, wurde am 2. März das erste SARS-CoV-2-positive Baby eingeliefert , als es erst 20 Tage alt war. "Wir waren das erste Krankenhaus, das ein so kleines positives Kind behandelt hat. Seitdem wurden weitere sechs positiv getestete Babys eingeliefert, keines in kritischem Zustand", sagte Mangili laut Medienangaben.
Im Krankenhaus von Bergamo kommen jährlich fast 4.000 Kinder zur Welt, allein im März wurden 323 Neugeborene registriert. Während auf der Intensivstation des Krankenhauses Dutzende Menschen täglich starben, setzten Gynäkologen und Hebammen ihre Arbeit bei vollem Regime fort. Allerdings wurden besonders strenge Schutzmaßnahmen ergriffen, die Besuche von Angehörigen der neuen Mütter stark eingeschränkt.
Von den 25 auf das Covid-19 positiv getesteten Müttern waren alle in guter Verfassung. "Wir haben ihnen eine so natürliche Niederkunft wie möglich garantiert. Im Orkan, den die Stadt Bergamo erschüttert hat, sind wir eine glückselige Insel geblieben", sagt Mangili.
Zu den Neugeborenen in der Lombardei zählt auch die am 7. April geborene Giulia, Tochter des "Patienten 1", Mattia Maestri, dem ersten Infizierten in Italien. Das Mädchen kam im Mailänder Krankenhaus "Buzzi" zur Welt, nachdem beide Eltern von Covid-19 genesen waren. Maestri hatte über einen Monat lang gegen das Virus gekämpft und vor einigen Tagen konnte ganz Italien seine Genesung feiern.
Unterdessen ist im Spital der norditalienischen Stadt Aosta ein auf das neue Coronavirus positiv getestetes Kind zur Welt gekommen. Die Mutter war an Covid-19 erkrankt. Noch ist unklar, ob sich das Baby durch die Mutter oder im Spital angesteckt hat.
Viele Krankenhäuser in Italien verwehren derzeit den Männern bei der Geburt ihrer Kinder den Zutritt zum Kreißsaal, um das Personal keiner unnötigen Ansteckungsgefahr auszusetzen. Das Neugeborene wird den Angehörigen dann per Video gezeigt.