Die EU-Staaten leisten sich im Kampf gegen die Corona-Pandemie gegenseitig Hilfe über den EU-Zivilschutzmechanismus. Österreich schickt Hilfsmittel im Zusammenhang mit der Coronakrise sowie mit Herausforderungen im Bereich der Migration vorwiegend an Balkanländer. "Wir zeigen uns einmal mehr solidarisch gegenüber jenen, die unsere Hilfe brauchen", erklärte Innenminister Karl Nehammer am Dienstag.

"Österreich hat in der Bewältigung der Krise eine ausgesprochen gute Entwicklung zu verzeichnen. Gleichzeitig sehen wir, dass in anderen Ländern unsere Hilfe gebraucht wird. Wir unterstützen daher im Rahmen unserer Möglichkeiten mit Gütern, die in Österreich nicht fehlen, aber in diesen Ländern einen wertvollen Beitrag leisten. Die Decken, Bettwäsche-Sets oder auch Stromerzeuger und andere Hilfsgüter werden so rasch wie möglich in die Länder transportiert", hielt der ÖVP-Minister am Abend in einer Aussendung fest.

Österreich liefert Desinfektionsmittel und Handschuhe nach Kroatien sowie Handschuhe, Desinfektionsmittel und weiteres Material nach Bosnien-Herzegowina, Nordmazedonien, Montenegro und Moldau. Serbien bekommt überdies für Migranten Decken, Matratzen und Zelte von Österreich über den EU-Zivilschutzmechanismus, der auch die Balkanländer umfasst. Italien habe über den EU-Mechanismus weitere Hilfsangebote erhalten. Dazu zählen nach Angaben der EU-Kommission auch die Entsendung von Ärzte- und Krankenschwester-Teams sowie Schutzausrüstung.

"Österreich unterstützt aus dem Katastrophenmitteln des Bundesministeriums für Inneres mehrere Länder insbesondere am Westbalkan mit Hilfsgütern zur Bewältigung der Coronakrise, sowie auch Herausforderungen im Bereich der Migration", hieß es dazu aus dem Innenministerium. Die Hilfsgüter für Bosnien-Herzegowina, Nord Mazedonien, Kroatien, die Republik Moldau, Albanien und Montenegro würden primär der Unterstützung der Gesundheitssysteme dienen, hieß es.

Serbien bekomme substanzielle Unterstützung für Herausforderungen im Bezug auf die Migration: "Es werden 300 Feldbetten, 1000 Decken, 500 Liegematten und 25 Familienzelte zur Verfügung gestellt. " Die Hilfsgüter werden laut Innenministerium voraussichtlich ab Ende dieser Woche auf dem Landweg in die Länder transportiert.

Die Slowakei unterstützt Italien durch Lieferungen von Masken und Desinfektionsmitteln. Die Koordination läuft über die EU-Kommission, die diese Hilfslieferungen auch kofinanziert. Der für das Krisenmanagement zuständige EU-Kommissar, Janez Lenarcic, dankte Österreich und der Slowakei für die Unterstützung. "Dieses Virus kennt keine Grenzen, und die Zusammenarbeit ist der einzige Weg, um es zu stoppen", so der Kommissar.