Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) will der Bevölkerung im Sommer trotz Coronavirus den Zugang zu den Freibädern ermöglichen - notfalls auch ohne Badespaß. Sollte aus Sicherheitsgründen das Schwimmen nicht möglich sein, könnten zumindest die Liegeflächen als Erholungsraum genutzt werden, sagte Ludwig am Dienstag. Man sei dazu "in engen Gesprächen" mit dem Bund.
Das Coronavirus bzw. die Bemühungen um dessen Eindämmerung sorgen derzeit für eine Reihe von Fragen, ob die Sommerbäder in Österreich heuer überhaupt aufsperren können und wenn ja, unter welchen (praktikablen) Voraussetzungen. Ludwig betonte, dass gerade in Großstädten wie Wien die Freibäder eine wichtige Rolle spielten. Gleichzeitig räumte er ein, dass der nötige Sicherheitsabstand bei großem Andrang in den Badearealen bzw. den Becken selbst nicht gewährleistet werden könne.
Zudem sei seines Wissens noch nicht gänzlich erforscht, ob sich das Virus auch im Wasser verbreiten könne. "Wenn es beispielsweise nicht möglich ist, dass man schwimmen kann, dann werde ich versuchen einen Weg zu finden, dass man die Bäder zumindest als Freiraum nutzen kann", versicherte der Stadtchef in einer Pressekonferenz. Vorstellbar sei dabei auch eine Beschränkung der maximal erlaubten Personenanzahl, damit genug Platz bleibe, um den notwendigen Abstand zu einander einzuhalten.
Viel hänge natürlich von den Vorgaben der Bundesregierung ab, unterstrich Ludwig: "Wir werden hier keinen Sonderweg gehen." Vielmehr wolle man im Dialog mit dem Gesundheitsministerium zu Lösungen kommen. Die Stadt verfüge zwar über viele Naturbademöglichkeiten etwa an der Alten oder Neuen Donau. Hier aber würden sich umso mehr Menschen drängen, wenn die klassischen Freibäder geschlossen blieben - noch dazu, wenn die Wiener den Sommer durch wahrscheinlich sehr limitierte Urlaubsmöglichkeiten gänzlich in der Stadt verbringen werden.