Die 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen haben in einer Resolution "gleichberechtigten" Zugang zu künftigen Impfstoffen gegen das neuartige Coronavirus verlangt. Künftig sollen Medikamente sowie Impfstoffe gegen das Virus in "gerechter, transparenter, gleichberechtigter und effizienter" Form allen Ländern mit Bedarf zur Verfügung gestellt werden. Dies gelte besonders für Entwicklungsländer.
Die Resolution wurde am Montag von der UN-Vollversammlung in New York einstimmig verabschiedet. UN-Generalsekretär Antonio Guterres appellierte an die Vollversammlung, Vorkehrungen für eine faire weltweite Verteilung von Präventionsmitteln, Tests sowie künftigen Medikamenten und Seren im Kampf gegen die Pandemie zu treffen.
Weltweit wird derzeit an insgesamt 155 Medikamenten und 79 Impfungen zur Bekämpfung von Covid-19 gearbeitet, zeigt eine Erhebung des Austrian Institute for Health Technology Assessment (AIHTA). Demnach haben die meisten dieser in Entwicklung befindlichen Medikamente bereits eine Zulassung für andere Infektionen. Von den Kandidaten sei bisher keiner über das Entwicklungsstadium gelangt.
In der Resolution wird auch die "entscheidende Rolle" der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Kampf gegen das Coronavirus hervorgehoben. US-Präsident Donald Trump hatte der UN-Unterorganisation in den vergangenen Tagen schweres "Missmanagement" in der Corona-Krise und Einseitigkeit zugunsten Chinas angelastet sowie einen Stopp der US-Zahlungen an die WHO verkündet.
Dennoch wurde die jetzige Resolution der UN-Vollversammlung auch von den USA unterstützt. Eingebracht worden war der Resolutionstext von Mexiko. Resolutionen der Vollversammlung sind im Gegensatz zu jenen des UN-Sicherheitsrats allerdings völkerrechtlich nicht bindend.