Neuseeland hat nach Einschätzung von Premierministerin Jacinda Ardern den "unkontrollierten Ausbruch" der Lungenkrankheit Covid-19 gestoppt. Der Ausnahmezustand wird aber um fünf Tage verlängert. Lockerungen der Corona-Beschränkungen soll es nach dem 27. April geben, wie Ardern am Montag erklärte.
"Wir haben daran geglaubt, dass entschlossenes, hart und früh ansetzendes Handeln uns die allergrößte Chance gibt, das Virus auszumerzen", sagte Ardern. Und das sei passiert. Seit dem 26. März ist der Pazifikstaat mit rund 5 Millionen Einwohnern im verordneten Stillstand mit strengen Auflagen für Verkehr, Arbeit und Alltag.
Ardern betonte, die Maßnahmen seien erst der Anfang gewesen. "Ich fühle auch eine riesige Verantwortung dafür, sicherzustellen, dass wir die Errungenschaften (...) nicht verlieren." Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden bisher 1.440 Virus-Fälle verzeichnet, 12 Menschen starben.
Ardern sagte, wie in nur wenigen anderen Ländern sei es gelungen, die verheerende Welle zu stoppen. Die Reproduktionszahl des Virus liegt demnach bei 0,48. Das bedeutet: Zehn Infizierte geben das Virus im Schnitt an 4,8 andere Menschen weiter; damit geht die Zahl der täglichen Neuansteckungen zurück. Bei einem Wert unter 1 flaut eine Epidemie nach und nach ab.
Derzeit gilt in Neuseeland die Ausgangssperre bei Stufe 4. Wenn dies nächste Woche auf Stufe 3 gesenkt wird, heißt das: Die Menschen sollen weiter zu Hause bleiben, Schulen dürfen aber zum Teil wieder öffnen, kleine Hochzeitsfeiern und Beerdigungszeremonien sind wieder erlaubt, wie Radio New Zealand erläuterte. Am 11. Mai will die Regierung entscheiden, wie es in Neuseeland weitergeht.