Vor den Bund-Länder-Beratungen in Deutschland über die weiteren Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie hat die deutsche Bundesregierung die Hoffnung auf eine baldige Lockerung der Einschränkungen gedämpft. "Der Pfad in den nächsten Wochen ist ein schmaler zwischen vorsichtiger schrittweiser Lockerung und der Bewahrung der Fortschritte im Kampf gegen die Pandemie", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin.
Wichtig sei, "dass wir jetzt jeden Übermut und jede Nachlässigkeit vermeiden müssen, um dieses Erreichte nicht zu gefährden". Am Nachmittag will die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder über die weiteren Maßnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus beraten. Dafür habe die Bundesregierung "im Zusammenwirken mit den Ressorts, aber auch im Dialog mit den Ländern" eine Position erarbeitet, sagte Seibert.
Nach Informationen aus Länderkreisen einigten sich die Staatskanzleichefs der Länder mit dem Kanzleramt auf ein Eckpunktepapier, demzufolge die Kontaktbeschränkungen in Deutschland wegen der Coronavirus-Pandemie mindestens bis zum 3. Mai in Kraft bleiben sollen. Eine Lockerung solle schrittweise erfolgen - die Lockerungen sollen aber wieder aufgehoben werden, wenn die Infektionen wieder zunehmen.
Bis auf wenige Ausnahmen sollten auch Schulen, Kitas und Unis geschlossen bleiben, berichteten die "Bild"-Zeitung und das Magazin "Business Insider". Die Kultusminister der Länder sollen demnach bis zum 4. Mai über die Öffnung von Schulen beraten und entscheiden. Schüler, die vor der Abschlussprüfung stehen, sollten zuerst wieder an die Schulen zurückkehren können.
Um die Innenstädte schrittweise wieder zu beleben, sollen außerdem zunächst Geschäfte, Boutiquen, Möbel- und Autohäuser bis zu 400 Quadratmeter Geschäftsfläche wieder öffnen können, heißt es in den Berichten. Fitness-Studios sollten weiter geschlossen bleiben. "Geisterspiele" der Bundesliga ohne Publikum sollten hingegen wieder möglich sein.