Die Coronakrise hat die Nachfrage nach Pommes in Deutschland einbrechen lassen. Die Landwirte könnten in diesem Jahr auf etwa 200.000 Tonnen spezieller Pommes-Kartoffeln sitzen bleiben, erfuhr die "Neue Osnabrücker Zeitung" ("NOZ"; Donnerstagsausgabe) vom Deutschen Bauernverband. Den möglichen Schaden schätzt der Verband auf 30 bis 40 Millionen Euro.
Auslöser der Pommes-Krise sind die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus. Weil Kantinen, Restaurants und andere Großabnehmer weitgehend geschlossen haben, fehlten Pommes-Produzenten wichtige Kunden, berichte die "NOZ". Die Produktion ruhe.
Andere Vermarktungen dieser Kartoffeln gelten der Zeitung zufolge als schwierig, weil die Sorten speziell für die Pommes-Herstellung gezüchtet worden sind. Landwirte in Belgien und den Niederlanden stünden vor ähnlichen Problemen. Dort warteten jeweils bis zu eine Million Tonnen Pommes-Kartoffeln auf Abnehmer, berichtet das Blatt.
Weiterer "Krisenfall"
Die Coronakrise könnte auch zu einem deutlichen Mangel an Kondomen führen. Der weltweit führende Hersteller Karex aus Malaysia musst wegen der Einschränkungen der wirtschaftlichen Aktivitäten in dem südostasiatischen Land im Zuge der Krise seine Produktion deutlich herunterfahren.
Zwischen Mitte März und Mitte April werde die Firma um 200 Millionen weniger Präservative produzieren als normalerweise, sagte Firmenchef Goh Miah Kiat der Nachrichtenagentur AFP. Der Rückgang des Kondom-Angebots kommt ausgerechnet zu einer Zeit, da Paare wegen der weltweiten Ausgangsbeschränkungen deutlich mehr Zeit miteinander verbringen als üblich.
Von Karex stammt jedes fünfte Kondom weltweit. In Malaysia gelten seit vergangenem Monat strikte Ausgangsbeschränkungen.
"Falls sich die Situation nicht verbessert, werden wir ohne Zweifel eine Kondom-Knappheit bekommen", sagte Goh. Auch sei ein Anstieg der Preise zu erwarten: "Die Welt wird sich darauf einstellen müssen, dass Kondome etwas teurer werden".
Karex hatte seine drei Fabriken in Malaysia nach Beginn der Ausgangsbeschränkungen zunächst komplett stilllegen müssen. Inzwischen dürfen die Werke zwar wieder produzieren, aber nur mit der Hälfte der Belegschaft. Die Firma versorgt auch in der Familienplanung engagierte Hilfsorganisationen mit ihren Kondomen.
Die UNO schlug wegen der nachlassenden Versorgung mit Präservativen bereits Alarm. Grenzschließungen und andere Restriktionen beeinträchtigen die Lieferung und Produktion von Kondomen, hieß es vom UN-Bevölkerungsfonds. Ein Mangel an Präservativen könne zu einer Zunahme der Zahl der ungewollten Schwangerschaften führen, warnte die Organisation