Auch heuer werden in Österreich Berechnungen von Greenpeace zufolge wieder rund 15 Millionen Ostereier im Müll landen. Dies sind etwa 20 Prozent der Eier, die landesweit um die Feiertage gekauft werden. Der Großteil davon werde vollkommen unnötig entsorgt, moniert die Umweltschutzorganisation. Eier würden noch lange nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum ohne Bedenken verwertbar sein.

Greenpeace führt an, dass rohe Eier laut eigenen Tests noch 56 Tage nach dem Ablauf des angegebenen Datums genießbar waren. An die Konsumenten wird deshalb appelliert, Lebensmittel gerade in Zeiten der Corona-Pandemie nicht zu verschwenden. "Die leichtfertige Verschwendung von einwandfreien Lebensmitteln wie Eiern ist nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern führt auch dazu, dass für andere Menschen weniger Auswahl im Supermarkt bleibt", sagt Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftsexperte bei Greenpeace Österreich.

Gerade bei Eiern könne man sich gut auf die eigenen Sinne - sehen, riechen, schmecken - verlassen. Verdorbene Eier erkennt man meist einfach am fauligen Geruch. Ein weiterer Tipp zum Überprüfen: Einfach das Ei in eine Schüssel mit Wasser legen. Frische Eier liegen am Boden, ältere richten sich auf, alte Eier schwimmen. Generell gilt: Eier nicht schon vor der Lagerung waschen, da dadurch die natürliche Schutzschicht zerstört wird und sie schneller verderben. Im Kühlschrank sollten sie idealerweise nicht mit anderen Lebensmittel in Kontakt kommen.

Gefahr Hamsterkäufe

Insgesamt landen in Österreich jährlich laut Angaben des Österreichischen Ökologie-Instituts rund 600.000 Tonnen genießbare Lebensmittel im Müll. Das sind in etwa 70 kg pro Person jährlich. Etwas mehr als ein Drittel dieser vermeidbaren Abfälle fallen im Haushalt an. Gerade aufgrund der Tatsache, dass viele Haushalte aufgrund der Corona-Krise Hamsterkäufe getätigt haben, könnten in den kommenden Wochen vermehrt Lebensmittel im Müll landen - obwohl die Produkte nach wie vor noch genießbar wären.

Lebensmittelabfälle, die bereits in der Landwirtschaft anfallen, sind bei den Angaben noch nicht berücksichtigt, da es dazu keine belastbaren Daten, sondern nur Schätzungen gibt. Laut Greenpeace gehen Experten von bis zu weiteren 160.000 Tonnen an Lebensmitteln aus, die am Feld liegen bleiben. Etwa, weil eigentlich einwandfreies Obst und Gemüse nicht den optischen Ansprüchen des Marktes genügen. "Gerade in Zeiten der Corona-Krise sollten wir dieses Ostern daher besonders umsichtig mit wertvollen Lebensmittel umgehen", appelliert Theissing-Matei.