Ex-Außenministerin Karin Kneissl hat wegen der Coronakrise"null Einkommen", bekommt aber wegen zu hoher vergangener Einkünfte auch nichts aus dem Härtefallfonds für Selbstständige. "Die Richtlinien sind willkürlich und schwer nachvollziehbar, immerhin geht es ums Steuergeld", beklagte sie sich in der Tageszeitung "Der Standard". "Die Verwaltung der Krise funktioniert nicht."
Die frühere Diplomatin und Journalistin ist seit ihrem abrupten Ausscheiden aus der Regierung während der Ibiza-Krise im Mai wieder als freie Publizistin und Lehrbeauftragte tätig. Ins Jahr 2020 sei sie "mit dürftigen Aufträgen gestartet", sagte Kneissl. "Wegen der Maßnahmen wurden all meine Vorträge abgesagt, ich habe null Einkommen."
Immerhin erhielt sie etwas vom Sonderfonds der Autorenrechte-Vereinigung Literar Mechana."Ich arbeite an drei Büchern, habe daher eine Mail an die geschrieben und sofort 1.000 Euro bekommen. Das hilft sehr, damit kann ich meine Wohnkosten von 600 Euro, Versicherungen und Essen zahlen. Verglichen mit der staatlichen ist diese Hilfestellung würdevoll", so Kneissl.
Von WKÖ-Präsident Harald Mahrer und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (beide ÖVP) habe sie hingegen "keine Antwort" bekommen, ebenso wenig von der Bezirkshauptmannschaft Baden und dem Land Niederösterreich, denen sie schon Anfang März ihre ehrenamtliche Unterstützung angeboten habe, beklagte Kneissl.
Kneissl ist seit 2018 mit dem ehemaligen Finanzdienstleister Wolfgang Meilinger verheiratet. Bei ihrer Hochzeit war auch Russlands Präsident Wladimir Putin zu Gast.