10.553 Infektionen mit SARS-CoV-2 in Österreich sind Mittwochnachmittag (Stand: 16.30 Uhr) vom Dashboard des Gesundheitsministeriums ausgewiesen worden. Die meisten Fälle gab es mit mehr als 2.400 in Tirol, auf den Plätzen folgten Niederösterreich und Oberösterreich, die mit jeweils rund 1.700 Infektionen beinahe gleichauf lagen. In Wien wurden etwas mehr als 1.500 Infektionen bestätigt.
Mit 34 mit einer Covid-19-Erkrankung Verstorbenen gab es in der Steiermark die meisten Todesfälle (Stand: 10.00 Uhr). 29 Tote wurden zu diesem Zeitpunkt in der Bundeshauptstadt registriert, 28 in Niederösterreich, 24 in Tirol, wo vorerst bis Ostern eine "Vollquarantäne" über alle Kommunen verhängt wurde. Bürger dürfen nur in Ausnahmefällen von einer Gemeinde in eine andere fahren. Ob die entsprechende Verordnung nach dem 13. April verlängert wird, ließ Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) am Mittwoch offen. Er wisse, dass ein dahin gehender "Wunsch besteht", aber es wäre jetzt die "falsche Botschaft", eine Aufhebung anzukündigen. Denn man wisse ja noch nicht zu hundert Prozent, in welche Richtung sich die Corona-Krise noch entwickle, meinte Platter bei einer Videopressekonferenz.
Innsbruck wünscht sich Normalbetrieb
Der Innsbrucker Bürgermeister Georg Willi (Grüne) wünschte sich dagegen, "dass es möglich gemacht wird, dass wir als erstes Bundesland wieder in den Normalbetrieb gehen können". Tirol sei der "Pionier bei den zu setzenden Maßnahmen" gewesen und sollte nun auch der "Pionier bei der Öffnung" sein. Der Bezirk Landeck, zu dem das Paznauntal und St. Anton am Arlberg gehören, weist allerdings aktuell bei knapp 44.000 Einwohnern noch immer 660 Infizierte auf und ist damit weiter ein österreichweiter Hotspot.
Interessant scheint auch, dass sich das Geschlechterverhältnis hinsichtlich der Infektionen zusehends zulasten der weiblichen Bevölkerung verschiebt. Hatten sich zunächst deutlich mehr Männer als Frauen mit SARS-CoV-2 angesteckt, waren laut Gesundheitsministerium Mittwochnachmittag bereits 49 Prozent der Betroffenen weiblich. Statistisch betrachtet gibt es auch immer mehr Infizierte in der Altersgruppe der über 64-Jährigen, die mit knapp 2.200 Fällen nur mehr hauchdünn hinter der Gruppe der 45- bis 54-Jährigen liegt, die bisher die meisten Betroffenen gestellt hat. Fast 1.000 Infektionen haben inzwischen auch die 15- bis 24-Jährigen erreicht.
Der "sanfte" Einstieg in das Tragen von Schutzmasken in Supermärkten - verpflichtend ist das ab kommendem Montag vorgesehen - ist nach Angaben der Supermarkt-Ketten gut verlaufen. Die Kunden würden die Maßnahme gut annehmen, es gebe bisher keine "Verweigerer", hieß es, nachdem am Mittwoch in etlichen Filialen Mund-Nase-Masken ausgegeben wurden. Dementsprechend ist bisher auch von keinem Unternehmen geplant, einen eigenen Sicherheitsdienst einzusetzen. Bis Montag muss aber wohl die Ausgabepraxis mancher Anbieter nachgeschärft werden.
"Wir stellen ein erstes Kontingent zur Verfügung, das wir als 'Erstausstattung' im Kassabereich nach dem Einkauf verteilen - maximal ein Stück pro Kunde - so lange der Vorrat reicht", hieß es von der Handelskette Rewe (Billa, Merkur, Penny, Bipa). "Wir bitten die Kunden, sorgsam damit umzugehen und die Masken nach Möglichkeit mehrfach zu verwenden."
Mund- und Nasenschutzpflicht gilt ab sofort auch für Polizisten. Jeder Beamte erhielt am Mittwoch bei Dienstantritt einen Mund-Nasen-Schutz. Getragen werden muss dieser im Außendienst sowie bei der Überwachung sensibler Objekte wie Botschaften. Auch beim Parteienverkehr auf Dienststellen müssen die Polizisten Mund und Nase verhüllen - und auch jene, die auf die Polizeiinspektionen kommen, um etwa eine Anzeige zu erstatten.
Am Mittwoch haben auch rund 3.500 außerordentliche Zivildiener ihren Dienst angetreten. Rund 800 davon werden in Wien eingesetzt und in den nächsten Tagen den verschiedenen Trägereinrichtungen zugeteilt. Rund 160 sind direkt beim Roten Kreuz vorgesehen.