Coronavirus: News-Überblick vom 8. April
17.41 Uhr: Weniger Einsätze, weniger Geld
Die Spieler und der Trainer der Schweizer Fußball-Nationalmannschaft verzichten wegen der Corona-Krise auf einen großen Teil des Geldes, das ihnen im Jahr 2020 aufgrund von Einsätzen mit dem Nationalteam zustehen würde. Wie der Nationalverband SFV am Mittwoch berichtete, bedeutet dies einen Verzicht auf insgesamt eine Million Franken (rund 950.000 Euro).
Das Geld soll dem Verband und dem Spitzen- und Breitenfußball zugutekommen, dem aufgrund der Spielausfälle Verluste drohen.
13.45 Uhr: Vater und Sohn an Covid-19 gestroben
Der frühere italienische Mittelstreckenläufer Donato Sabia ist mit 56 Jahren mit oder an einer Covid-19-Erkrankung gestorben - nach Angaben des Italienischen Olympischen Komitees (CONI) als erster Olympia-Finalist weltweit. Sabia belegte 1984 in Los Angeles und 1988 in Seoul über 800 m die Ränge 5 bzw. 7. Sein Vater war vor wenigen Tagen ebenfalls an den Folgen des Virus gestorben.
13.39 Uhr: Dart-"Giganten" im Onlne-Duell
Die Darts-"Giganten" Phil Taylor und Raymond van Barneveld kennen einander seit Jahrzehnten - aber ein solches Duell haben sie bisher noch nicht bestritten. Der 59-jährige Engländer und sein 52-jähriger Widersacher aus den Niederlanden spielen am Donnerstag gegeneinander - und werden ihren Gegner dabei nur über einen Video-Stream sehen. Wegen der Coronavirus-Pandemie ist der Spielbetrieb auch auf der Darts-Tour komplett ausgesetzt, "The Power" und "Barney" spielen nun online für einen guten Zweck.
12.53 Uhr: Premier-League-Boss warnt vor Verlusten in Milliardenhöhe
Der englischen Fußball-Premier-League könnten Verluste von umgerechnet mehr als einer Milliarde Euro entstehen, wenn die laufende Saison aufgrund der Coronavirus-Pandemie nicht zu Ende gespielt wird. Das erklärte Liga-Boss Richard Masters in einem Brief an den britischen Abgeordneten Julian Knight, den Vorsitzenden des Ausschusses für Digitales, Kultur, Medien und Sport.
Sollte die Premier-League-Saison nicht fortgesetzt und regulär beendet werden, drohe dem englischen Fußball "der Verlust von Vereinen und Ligen", schrieb Masters und warnte vor wirtschaftlichen Herausforderungen "jenseits der Vorstellungskraft". Der Vorsitzende des englischen Fußballverbandes FA, Greg Clarke, hatte zuvor ebenfalls auf die drohende Gefahr hingewiesen, dass viele Städte "die Clubs ihres Herzens" für immer verlieren könnten.
Auch unter diesem Gesichtspunkt verteidigte Masters die Entscheidung mehrerer Clubs, ein Regierungsprogramm zur Rettung von Arbeitsplätzen zu nutzen und ihre Mitarbeiter in den Zwangsurlaub zu schicken. Unter anderem Tottenham Hotspur, Norwich City und Newcastle United hatten die Maßnahme eingeleitet. Auch der FC Liverpool hatte das verkündet, sich nach massiver Kritik der eigenen Fans aber schließlich doch gegen den Schritt entschieden. Die Spieler der Oberhaus-Clubs verzichten bisher noch nicht auf ihr Gehalt.
11.18 Uhr: Williams-Trainer hält Umdenken im Tennis für notwendig
Patrick Mouratoglou, Trainer von US-Star Serena Williams, hat die Tennis-Organisationen zur Diskussion über finanzielle Hilfe für weiter hinten platzierte Profis aufgerufen. Die Coronavirus-Krise mit einer Turnierpause über Monate - ein Ende ist ob der intensiven Reisetätigkeiten nicht in Sicht - nimmt den Profis die Chance auf Einnahmen. Die Topprofis würden verdienterweise ihre hohen Einkünfte haben, schrieb der Franzose in den sozialen Netzwerken: "Ich finde es jedoch empörend, dass die Nummer 100 einer der beliebtesten Sportarten der Welt - verfolgt von geschätzt einer Milliarde Fans - kaum seinen Lebensunterhalt davon bestreiten kann."
Die Tennis-Tour pausiert seit Anfang März bis mindestens Mitte Juli. "Anders als Basketballspieler oder Fußballspieler sind Tennisspieler nicht mit einem fixen Gehalt abgedeckt. Sie sind selbstständige Unternehmer", schrieb Mouratoglou zur Verdeutlichung und meinte über Schlechterverdiener: "Ich denke, es ist Zeit, über diese Spieler nachzudenken und ihnen zu helfen." Die großen Unterschiede in den Preisgeldern sind seit langem ein Thema der Tennis-Tour. Zuletzt hatten auch Profis ihre Sorgen über die finanzielle Situation der weit hinten in der Weltrangliste platzierten und auf unterklassigen Turnieren antretenden Spieler zum Ausdruck gebracht. Nur ein Teil der Tennisprofis steht finanziell gut da.
Coronavirus: News-Überblick vom 7. April
20.25 Uhr: Olympia-Qualifikation bis Juni 2021
Die Qualifikation für die um ein Jahr verschobenen Olympischen Spiele in Tokio läuft bis zum 29. Juni 2021. Diese neue Frist teilte das Internationale Olympische Komitee (IOC) am Dienstag mit. Ursache für die Verlängerung ist die weltweite Corona-Pandemie. Die meisten Athleten können derzeit nur eingeschränkt trainieren, Qualifikations-Wettkämpfe sind überhaupt nicht möglich.
Die internationalen Sommersport-Verbände können eigene Fristen für die Qualifikation bestimmen, sofern sie vor dem vom IOC verkündeten Datum liegen. Der Zeitraum für die endgültige Einreichung der nominierten Sportler endet am 5. Juli 2021. Die Überarbeitung der Qualifikationssysteme werde so schnell wie möglich abgeschlossen, teilte das IOC mit, um den Athleten und den Nationalen Olympischen Komitees Sicherheit zu geben.
Athleten und NOKs, die bereits eine olympische Qualifikationsquote erhalten haben, behalten diese trotz der Verschiebung der Spiele. Laut IOC-Angaben seien bisher bereits inssgesamt 57 Prozent der gesamten Athleten-Quotenplätze vergeben worden - 5.000 Startplätze seien noch nicht besetzt.
Die auf 2021 verlegten Olympischen Spiele in Japans Metropole sollen am 23. Juli und damit fast genau ein Jahr später als geplant beginnen. Darauf hatten sich das IOC, die Stadt Tokio und der japanische Staat geeinigt. Ursprünglich sollten die Spiele am 24. Juli dieses Jahres eröffnet werden und am 9. August enden.
18.49 Uhr: Olympia-Quali bis Dezember unterbrochen
Der Internationale Leichtathletik-Verband unterbricht wegen der Coronavirus-Pandemie die Qualifikationsphase für die Olympischen Spiele in Tokio. Man werde die im Zeitraum zwischen dem 6. April und 30. November erzielten Resultate nicht für das Ranking oder als erbrachte Limits anerkennen, teilte World Athletics am Dienstag mit.
"Die Aussetzung der Olympia-Qualifikation während dieses Zeitraums bringt mehr Sicherheit für die Planung und die Vorbereitung der Athleten. Es ist der beste Weg ist, um die Qualifikation angesichts der Herausforderungen internationaler Reisen und der ungleichen Wettkampfmöglichkeiten auf der ganzen Welt für die Athleten fair zu gestalten", erklärte World-Athletics-Präsident Sebastian Coe.
Die Qualifikationsphase für die wegen der Coronavirus-Pandemie auf das nächste Jahr verschobenen Sommerspiele reicht damit von 1. Dezember 2020 bis 29. Juni 2021. Bereits vor der Corona-Krise erzielte Limits behalten unabhängig davon ihre Gültigkeit.
16.21 Uhr: Europäische Ligen sollen Ende Mai wieder starten
Der spanische Liga-Chef Javier Tebas hat sich am Dienstag zu möglichen Szenarien für den weiteren Saisonverlauf sowohl in seiner Heimat als auch auf europäischer Ebene geäußert. "Wir denken darüber nach, in Spanien und anderen europäischen Ländern am 29. Mai oder am 6. Juni wieder zu spielen", sagte Tebas der Zeitung "El Mundo" zufolge.
Für den Europacup sei der 28. Juni angedacht worden. "Aber wir müssen abwarten, was im April passiert", sagte der 57-Jährige. Die Saison abzubrechen, komme derzeit nicht in Betracht. "Das steht momentan absolut nicht zur Debatte, wir wollen das zu Ende spielen, wahrscheinlich hinter verschlossenen Türen", erklärte Tebas. Er rechnete vor, welche finanziellen Auswirkungen die Krise haben könnte. Demnach würde La Liga eine Milliarde Euro verlieren, wenn die Saison völlig abgebrochen wird. Wenn ohne Zuschauer gespielt wird, würden immer noch 350 Millionen Euro verloren gehen.
Spanien ist eines der am schwersten von der Pandemie betroffenen Länder. Jedoch geht die Zahl der Neuinfektionen mittlerweile zurück. Die Regierung plant, eine seit Mitte Mai geltende Ausgangssperre noch einmal um zwei Wochen bis zum 26. April zu verlängern. Anschließend könnte es schrittweise Lockerungen geben.
13.52 Uhr: Zwei weitere Moto-GP-WM-Läufe verschoben
In der MotoGP-Klasse sind im Zuge der Coronavirus-Krise nun die Rennen Nummer sieben und acht verschoben worden. Der Grand Prix von Italien am 31. Mai in Mugello und der Grand Prix von Katalonien am 7. Juni in Montmelo werden auf unbestimmte Zeit verschoben.
Laut dem Motorrad-Weltverband FIM wird "ein aktualisierter Kalender veröffentlicht, sobald er verfügbar ist". Die Saison soll zwei Wochen später als ursprünglich geplant am 29. November enden. Der nächste Renneinsatz ist am 21. Juni auf dem Sachsenring vorgesehen. In der MotoGP wurde in diesem Jahr noch kein Rennen ausgetragen, die Auftaktrennen der Moto2- und Moto3-Klasse Anfang März in Katar wurden noch durchgeführt.
13.11 Uhr: SV Mattersburg stellte auf Kurzarbeit um
Fußball-Bundesligist SV Mattersburg hat seine Spieler, Betreuer und alle weiteren Beschäftigten zur Kurzarbeit angemeldet. Das gaben die Burgenländer am Dienstag in einer Aussendung bekannt. Mit diesem eingeschlagenen Weg solle für die Fortdauer der Corona-Krise sichergestellt werden, dass der Club auch weiterhin auf wirtschaftlich gesunden Beinen stehe, hieß es in der Mitteilung.
12.10 Uhr: Tennis-Saison könnte über November verlängert werden
Die Tennis-Saison könnte aufgrund der Coronavirus-Pandemie später enden als bisher geplant. Die ATP und WTA ziehen nämlich in Erwägung, die Saison über das ursprünglich im November vorgesehene Ende hinaus zu verlängern. Das bestätigten die Profiorganisationen der Nachrichtenagentur AP.
Derzeit ruht die Tennis-Tour, die wie kaum eine andere Sportart auf weltweises Reisen angewiesen ist, bis mindestens 13. Juli. Das prestigeträchtige Wimbledon-Turnier musste erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg abgesagt werden und wird nun erst 2021 wieder ausgetragen.
Die Macher der Australian Open bereiten sich unterdessen bereits für den Fall vor, dass auch im Jänner 2021 noch keine Normalität auf der Tennis-Tour eingekehrt ist. Wie Turnierchef Craig Tiley australischen Medien am Dienstag berichtete, wird auch der Notfall eines Grand-Slam-Turniers ohne Zuschauer geprüft. Auch auf die Möglichkeit, dass die Spieler vor dem Turnier in Quarantäne müssen, wolle sich das Turnier vorbereiten.
Die Organisatoren des von 25. Juli bis 1. August angesetzten Turniers in Kitzbühel treiben die Planungen noch programmgemäß voran. "Wir sind ready, wenn es geht. Wir wollen es natürlich veranstalten, die Spieler wollen spielen, aber es liegt nicht alleine in unserer Hand", sagte Turnierdirektor Alexander Antonitsch. Eine Entscheidung der zuständigen ATP wird laut Antonitsch "Mitte Juni" erwartet. Dann werde man auch bezüglich eventueller Einschränkungen oder Vorgaben mehr wissen.
11.55 Uhr: 239 Menschen bei Geisterspielen in Deutschland
22 Spieler, 90 Minuten - und 239 Menschen in einem Stadion? Mit dieser neuen und stark reduzierten Zahl an anwesenden Personen bei sogenannten Geisterspielen könnte die Deutsche Fußball Liga (DFL) der Coronavirus-Pandemie trotzen und ihre Saison im Ausnahme-Spielbetrieb doch beenden.
Wie die "Bild-Zeitung" (Dienstag) berichtet, hat die DFL diese Zahlen bei der vergangenen Mitgliederversammlung den 36 Profivereinen vorgelegt. Die DFL bestätigte eine entsprechende Überlegung, auch wenn es für die mögliche Durchführung der Spiele ohne Publikum "noch keinen finalen Stand" gebe.
10.03 Uhr: Sky und deutsche Liga verhandeln über Vorauszahlungen
Der Pay-TV-Sender Sky könnte durch die Corona-Krise finanziell stark belasteten Clubs der ersten und zweiten Fußball-Bundesliga möglicherweise mit der Vorauszahlung von TV-Geldern helfen. Laut den Zeitungen der Funke Mediengruppe soll Sky mit der Deutschen Fußball Liga über diese finanzielle Unterstützung für die 36 Profiklubs verhandeln. "Wir sind in ständigem Austausch mit unserem langjährigen Partner DFL. In diesem Zusammenhang gibt es aktive Diskussionen mit dem Ziel, auch im Hinblick auf Lizenzzahlungen und deren potenzielles Timing konstruktive Lösungen zu finden", sagte ein Sky-Sprecher.
TV-Rechteinhaber Sky ist mit durchschnittlich 876 Millionen Euro pro Jahr aktuell der größte Finanzier der Liga. Wegen der Coronavirus-Pandemie ruht der Spielbetrieb in den beiden obersten Ligen bis mindestens zum 30. April. Durch die ausbleibenden TV-Einnahmen fehlt einigen Clubs ein mehrstelliger Millionenbetrag, einigen von ihnen droht laut einem "Kicker"-Bericht sogar die Insolvenz. Die DFL-Vereine warten noch auf die vierte und letzte Rate für die laufende Saison, die im Mai von den TV-Rechteinhabern gezahlt werden soll.