Nachdem Verbraucherschützer Peter Kolba bei der StA. eine Sachverhaltsdarstellung eingebracht hatte, weil die Tiroler Behörden die Sperren von Hotels und Pisten hinausgezögert haben sollen, hat die Zahl der beim Verbraucherschutzverein (VSV) eingegangenen Meldungen von Tirol-Urlaubern signifikant zugenommen. "Wir haben 2.500 Geschädigte gesammelt und werden deren Rechte vertreten", erklärte Kolba.
Vergangenen Freitag war noch von 400 Urlaubern die Rede gewesen, die davon ausgehen, sich beim Ski-Urlaub in Tirol mit dem Coronavirus angesteckt zu haben. Den Schwerpunkt würden Meldungen deutscher Urlauber bilden, hatte es geheißen. Rund 90 Prozent davon betreffen Ischgl und das Paznauntal.
Der VSV hatte vergangene Woche gegen Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP), Landesräte, Bürgermeister und Seilbahngesellschaften eine Anzeige eingebracht. Die Staatsanwaltschaft Innsbruck teilte daraufhin mit, bezüglich Kolbas Sachverhaltsdarstellung vorerst noch keine Ermittlungen eingeleitet zu haben. Dies war auch am Montag der unveränderte Stand. "Wir führen derzeit keine Ermittlungen aufgrund eines konkreten Verdachts gegen konkrete Personen", sagte Sprecher Hansjörg Mayr der APA. Die Polizei sei allerdings damit beauftragt worden, einen Bericht darüber zu erstatten, "wer wann über welche Informationen verfügt hat, und wie darauf reagiert wurde".