Im Rahmen der 24-Stunden-Pflege werden in Niederösterreich derzeit etwa 8.000 Menschen versorgt. Nach Angaben von Robert Pozdena, dem Obmann der Personenbetreuer in der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ), waren mit Stand Samstagvormittag 70 Fälle mit möglichem Handlungsbedarf bekannt. Dem Fachgruppenchef zufolge deshalb, "weil die Personenbetreuerin akut nach Hause fahren möchte oder es sein könnte, dass die Personenbetreuerin demnächst nach Hauses möchte".
Während ein Turnus im Rahmen der 24-Stunden-Pflege pro Betreuerin nach Angaben Pozdenas im Regelfall drei bis vier Wochen dauert, soll er bei den 250 Eingeflogenen auf bis zu sechs Wochen ausgeweitet werden. Dies sei auch mit den Familien und Angehörigen der zu versorgenden Personen so abgesprochen.
Die Kosten für die von Austrian Airlines auf Grundlage einer Sondergenehmigung durch das Außenministerium durchgeführten Flüge am Montag trägt das Land. Die Chartermaschinen starten aus Sofia und Temeswar. Für die Abschottung der Betroffenen in einem Hotel in Niederösterreich kommt die WKNÖ auf. "Die Quarantäne ist leider notwendig, weil die Gruppe der Personenbetreuer nicht als systemrelevant anerkannt wird, und somit keinen Zugang zu Schnelltests hat", betonte Pozdena. Diese Tatsache gehöre schnellstens korrigiert, denn die Abschottung koste nicht nur Geld, sondern auch wertvolle Pflegezeit, appellierte der Fachgruppenobmann.
Weitere Einflug-Maßnahmen seien derzeit nicht konkret geplant, hieß es am Samstag auf Anfrage aus dem Büro von Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP). Für Pozdena sind erneute Charterflüge mit Pflegepersonal an Bord in mehreren Wochen aktuell "eine Idee", vor der Umsetzung müsse allerdings das Anlaufen der für Montag vorgesehenen Aktion abgewartet werden.