Ein Wiener Lungenfacharzt ist von einem Patienten mit dem Coronavirus infiziert worden. Der junge, an Covid-19 erkrankte Mann dürfte den Mediziner bewusst getäuscht und sich als gesund ausgegeben haben, um von diesem behandelt zu werden. Das berichtete am Mittwoch das Ö1-"Journal um acht".
Demnach hatte der Patient in der vorvergangenen Woche die Praxis des Arztes mit eindeutigen Symptomen in Richtung Covid-19 - hohes Fieber, Husten, Atemnot - aufgesucht. Auf mehrmaliges Nachfragen habe der Mann ihm versichert, er wäre negativ auf SARS-CoV-2 getestet worden. Was nicht den Tatsachen entsprach, wie sich nach der Behandlung bei Recherchen des Lungenfacharztes zeigte. "Es ist einfach nicht wahr, was der erzählt hat. Er hat gelogen, um dranzukommen", berichtete der Arzt Ö1.
In weiterer Folge entwickelten sich beim Arzt Symptome, die auf Covid-19 schließen ließen. In der vorigen Woche ließ er sich testen und erhielt ein positives Ergebnis. Der Mediziner informierte den Gesundheitsdienst der Stadt Wien (MA 15). Der Patient muss nun mit strafrechtlichen Folgen rechnen. Auf vorsätzliche Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten stehen bis zu drei Jahre Haft. Der Arzt könnte den Mann auch mit Schadenersatzforderungen - etwa wegen Verdienstentgang - belangen.