In der aktuellen Corona-Krise sitzen alle im gleichen Boot. Frühere Sport-Stars halten sich wie der Großteil der Einwohner an die Vorgaben der Regierung, auch sie sind von den Beschränkungen betroffen. Dinge in Haus und Garten erledigen, die man sonst aufschiebt, nannte Franz Klammer als Alternative und Hans Krankl setzt auf sein Hobby Musik. Annemarie Moser-Pröll ruft zu Vernunft und Geduld auf.
Abfahrts-Olympiasieger Klammer hat kürzlich eine Flugreise absolviert und sich danach selbst Quarantäne auferlegt. "Ich nehme es als Auszeit", sagte der vor allem in Wien lebende Kärntner der APA. Diese nutze er auch für Gartenarbeiten, zum Lesen und um seine Sprachkenntnisse in Englisch und Italienisch zu verbessern. Mit Übungen im Garten versucht sich Klammer aktuell fit zu halten. Der 66-Jährige plädiert dafür, alle Vorgaben der Regierung einzuhalten. Ein Zuviel an Informationen versucht er aber zu vermeiden. "Ich lasse mich nicht verrückt machen."
Dem "Goleador" Krankl fehlt die gewohnte sportliche Betätigung. "Ich spiele einmal pro Woche mit einer Partie Fußball, das fällt jetzt aus", sagte der 67-Jährige. Die nötige Bewegung holt sich der Wiener bei einem täglichen einstündigen Spaziergang, der Kontakt zu Kindern und Enkeln wird wegen des Coronavirus nur mittels Skype gehalten. "Man muss aber dagegen ankämpfen, alle müssen diszipliniert sein", betonte Krankl. Der Blick über die Grenze in sein liebstes Urlaubsland Italien mache ihn sehr traurig, durch Kontakte mit Freunden weiß er um die dort schreckliche Situation.
Das Mehr an freier Zeit nutzt Krankl zum Lesen und vor allem, um Musik zu hören. "Da finde ich immer neue Schätze", erklärte "Johann K.". Er hört alte Jazzmusik ebenso wie Blues und Hardrock. "Das gibt mir viel."
Annemarie Moser-Pröll lebt mit ihrer Familie in Kleinarl und profitiert von der Nähe zur Natur. "Ich kann im Wald spazieren, bin alleine lange mit dem Hund unterwegs", erzählte die 66-jährige Jahrhundert-Sportlerin. Die Pongauerin hat Bedenken wegen des Virus und fordert die wenigen Unvernünftigen im Land zum Nachdenken auf: "Jetzt müssen alle ihren Beitrag leisten, es ist Geduld gefragt."
Karl Schranz hofft in St. Anton auf ein baldiges Ende der Krise. Der 81-Jährige vermisst die Treffen mit Freunden im Cafe, hat aber im eigenen Viersterne-Hotel alle Annehmlichkeiten wie Sauna und Fitnessraum zur Verfügung. 13 Saisonarbeitskräfte sind nach der Schließung der Hotels am Arlberg noch im Haus, nach Ablauf einer 14-tägigen Quarantäne soll der Winter in der kommenden Woche für sie zu Ende sein.
Wie Moser-Pröll verbringt auch Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko viel Zeit im Wald. "Ich bin von 7 bis 12 Uhr im Büro, danach geh' ich in den Wald und erledige drei Stunden lang Forstarbeiten. Ich reagiere meinen Frust mittels Motorsäge und dergleichen ab", erklärte der 76-jährige Ex-Rennfahrer gegenüber den Tageszeitungen "Österreich" und "Krone" angesichts der Verschiebungen und des ungewissen Saisonstarts der Formel-1-WM. Dank dieser Tätigkeiten sei er "toll in Form". "Ich hoffe, dass das Leben schnell wieder zu einer gewissen Normalität übergeht", sagte der Steirer.