Die Adria-Hafenstädte Venedig und Triest verweigern einem italienischen Kreuzfahrtschiff das Anlegen, aus Sorge dass sich unter den 727 Passagieren mehrere Coronavirus-Infizierte befinden könnten. An Bord des Kreuzfahrtschiffes "Costa Victoria", das derzeit unweit der ägyptischen Küste unterwegs ist, sind auch 34 Österreicher, wie die Genueser Reederei Costa Crociere auf Anfrage der APA mitteilte.
Das Kreuzfahrtschiff mit mehrheitlich australischen Passagieren und keinem Italiener an Bord sollte am kommenden Samstag in Venedig eintreffen. Die "Costa Victoria" ist seit zwei Monaten auf Reisen, berichteten italienische Medien. Der Präsident der Region Venetien, Luca Zaia, will jedoch dem Schiff die Landung verweigern. Es gebe keine Garantien zum Gesundheitszustand der Passagiere. Das wegen der Coronavirus-Epidemie ohnehin schon schwer belastete regionale Gesundheitssystem sei nicht in der Lage, weitere Patienten aufzunehmen, sagte Zaia bei einer Pressekonferenz. "Die venezianischen Patienten haben Vorrang", meinte der Politiker.
Auch die Stadt Triest will die "Costa Victoria" nicht in ihren Hafen lassen. In dieser Phase habe die Sicherheit der Bürger höchste Priorität, sagte der friaulische Präsident Massimiliano Fedriga am Montag.
Wo das Schiff anlegen soll, ist unklar
Die Costa Crociere berichtete, dass die Sicherheit der Passagiere und der Crew höchste Priorität habe und dass die Hygieneprotokolle an Bord noch mehr verschärft worden seien. Die Reederei sei in Verbindung mit den Botschaften und den Konsulaten der Herkunftsländer aller ausländischer Passagiere, um ihre Heimkehr zu organisieren. Unklar ist jedoch, wo das Schiff anlegen soll. Die Costa Crociere hat inzwischen alle Kreuzfahrten bis einschließlich 30. April 2020 abgesagt.