Panikkäufe wegen der Corona-Pandemie könnten nach Ansicht eines hochrangigen UNO-Ernährungsexperten trotz ausreichender Vorräte zu einer Lebensmittelkrise führen. "Alles, was es braucht, um eine Krise herbeizuführen, sind Panikkäufe von großen Importeuren wie Mühlen oder Regierungen", sagte Abdolreza Abbassian, leitender Volkswirt bei der UN-Ernährungsorganisation FAO, zu Reuters.
"Das ist keine Frage des Angebots, es geht um eine Verhaltensänderung in Bezug auf Lebensmittelsicherheit", fügte er hinzu. So könnten etwa große Käufer befürchten, in der Zukunft keine Weizen- oder Reislieferungen zu bekommen. "Das könnte zu einer weltweiten Nahrungsmittelkrise führen."
Getreide-Preis schnellte in die Höhe
Im Einzelhandel kommt es in vielen Ländern wegen der Corona-Krise vermehrt zu Panik- und Hamsterkäufen, in Österreich etwa werden neben Klopapier auch Nudeln und Mehl gehortet. Der richtungweisende Weizen-Future an der Börse Chicago legte im Lauf der vergangenen Woche um mehr als sechs Prozent zu, das war der stärkste Anstieg seit neun Monaten. Der weltweit zweitgrößte Reis-Exporteur Thailand meldet so hohe Preise für das Getreide wie seit 2013 nicht mehr.