Die Kurve der Neuansteckungen beginnt abzuflachen, die von der Regierung verhängten Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Verbreitung zeigen - mit entsprechenden Zeitverzögerung - Wirkung. Das zeigen Forscher des Complexity Science Hub (CSH) Vienna in einer neuen Analyse auf derCSH-Homepage. Die Fallzahlen würden seit 12. März vom exponentiellen Wachstum abweichen.
Wie rasch die Maßnahmen wirken sieht man auch in einer anderen Auswertung des CSH und der Technischen Universität (TU) Wien. So ist der mittlere Bewegungsradius der Österreicher stark gesunken, wie die Forscher in Grafiken auf der CSH-Homepage zeigen. Sie haben für ihre Auswertung Daten aus verschiedene Quellen sowie anonymisierte Datensätze herangezogen, wie es auf Anfrage der APA hieß.
Damit haben sie etwa das Passagieraufkommen in Wiener U-Bahn-Stationen analysiert. Bereits in den ersten Tagen nach der Pressekonferenz der Bundesregierung am 10. März, bei der unter anderem größere Veranstaltungen verboten wurden, kam es zu einem leichten Rückgang der Aktivität in den Stationen. Die Ankündigung von Ausgangsbeschränkungen am 15. März hatte dann einen massiven Rückgang des Passagieraufkommens zufolge. In den Tagen danach lag die Frequenz an den Wiener U-Bahn-Stationen bei etwa einem Fünftel des Passagieraufkommens eines normalen Wochentags und deutlich niedriger als an üblichen Wochenenden.
Einen ähnlichen Trend beobachteten die Wissenschafter bei der Analyse des Bewegungsradius und der täglichen Pendeldistanzen im ganzen Bundesgebiet. Lag der tägliche mittlere Bewegungsradius zwischen zwölf und 15 Kilometer an Wochentagen und bei zehn bis elf Kilometer an Sonntagen, lag die Distanz am 15. März bei nicht einmal acht Kilometer und stieg seither (bis 19.3.) nicht über zehn Kilometer.