Der österreichischen Genetiker Josef Penninger hat im ORF-Ö1-Mittagsjournal am Samstag angekündigt, dass er sich um einen Teil der 22 Millionen Euro bewerben wird, die von der Regierung für die Forschung gegen die Covid-19-Erkrankung bereitstehen. Er habe 15 Jahre Vorlauf, sagte Penninger unter Hinweis auf ein Medikament, das er im Kampf gegen den SARS-CoV-2-Virus entwickelt hat.
Der aktuelle SARS-CoV-2-Virus nutzt wie der 2002 aufgetauchte SARS-Virus den ACE2-Rezeptor, um in menschliche Zellen zu gelangen. Dem "Virus die Tür zusperren" soll "sein" Medikament und zweitens die Organe schützen. "Wir reichen heute den Antrag für eine definitive klinische Studie in China ein", kündigte Penninger an - nächste Woche würde man dies dann wahrscheinlich auch in Europa machen.
Was eine mögliche Zulassung danach betrifft, so hofft Penninger, Mitbegründer der Wiener Biotechnologiefirma Apeiron, einerseits, dass die Behörden hier schnell vorgingen, ohne andererseits aber "Schnellschüsse" zu unternehmen, denn das helfe niemanden. Phase-I- bis Phase-II-Studien gab es bereits, das Mittel wurde in der Vergangenheit auch an Menschen mit schwerem Lungenversagen getestet. Nun soll dies so schnell wie möglich bei an Covid-19-Erkrankten passieren - und zwar in Europa, Asien und vielleicht an Nordamerika, erläuterte der Genetiker die nächsten Schritte.
Zu seiner Aussage, dass der Coronavirus 30-mal tödlicher als Influenza sei, dazu stehe er weiterhin, sagte Penninger. Als der SARS-Virus auftauchte, da ging man zu Anfang von zwei Prozent aus, "und am Ende waren wir bei zehn Prozent", gab der Experte zu bedenken. Was Covid-19 betrifft, da würden noch die Daten fehlen. Jetzt gehe man von einer Letalität von drei bis 3,5 Prozent aus: "Ich hoffe es geht nach unten", sagte Penninger dazu, aber der Anteil an Toten könne sich ebenso nach oben korrigieren.
Was die Maßnahmen der österreichischen Regierung gegen das Coronavirus betrifft, so mache diese eine gute Arbeit, auch was die Kommunikation betreffe. "Relativ früh" habe sie "relativ gut" reagiert, lautete hier die Einschätzung Penningers.