In Österreich wird je nach Bundesland unterschiedlich oft auf das Coronavirus getestet, weswegen einige Experten die Aussagekraft der Angaben kritisieren, wie Ö1 Samstagfrüh berichtete. So habe es 5.700 Testungen bisher in Tirol gegeben, aber nur 3.500 Testungen in Wien und das, obwohl Wien in etwa zweieinhalb Mal so viele Einwohner habe wie Tirol. Man habe also in Wien viermal weniger getestet.
Der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) sagte dazu im Ö1-Morgenjournal: "Wir sind nicht in einem Schnelltest-Wettbewerb." Für die Anwendung eines Tests gäbe es "ganz genaue Spielregeln", die Kriterien seien einheitlich. In Tirol müsse wegen der Nähe zu Italien mehr getestet werden. Aber Hacker bestätigt, dass die täglichen Zahlen positiver Corona-Tests nicht die Realität abbilden würden.
In Tirol werden neuerdings auch Menschen aufgrund ihrer Symptome getestet, die nicht in einem Hochrisikogebiet in oder außerhalb Österreichs waren und keinen Kontakt zu Infizierten hatten, wie der Innsbrucker Infektiologe Günter Weiss auf Ö1 sagt. Er bestätigt: "Bei den Tests gibt es sehr viele regionale Unterschiede." In Tirol funktioniere die Testung relativ gut, weil man auch früh damit begonnen habe.
In Oberösterreich gibt es 600 Tests pro Tag, in Salzburg werden 500 pro Tag angepeilt. Vorarlberg will mithilfe eines neuen Roboters ab heute täglich drei bis viermal so viel testen wie bisher, berichtet Ö1 weiter.
Nach Angaben von Tilman Königswieser, Mitglied des Krisenstabs Oberösterreich, müsse man drei Kurven beobachten: Die positiv Getesteten, die Erkrankten in den Spitälern und auf den Intensivstationen. Diese Zahlen habe man derzeit recht gut unter Kontrolle. Insgesamt sind bisher in Österreich über 18.545 Testungen bei 2.664 bestätigten Coronavirus-Fälle durchgeführt worden (Stand 08.00 Uhr.