"Stopp Corona" soll als eine Art Kontakttagebuch via Smartphone fungieren und schnell über Verdachts- sowie positive Fälle von Personen informieren, mit denen man in den letzten 48 Stunden in Kontakt stand, wie Gerry Foitik, Bundesrettungskommandant des Roten Kreuzes, der APA erklärte.
Die Applikation soll allen voran die Amtsärzte entlasten, die derzeit für das "Kontaktpersonenmanagement", also die Erfassung aller Kontakte im Falle eines positiven Covid-19-Falles und die Verständigung derer, zuständig sind. Sie sollte plangemäß ab Mittwoch in den App-Stores erhältlich sein, war es aber nicht.
"Digitales Händeschütteln"
Mittels der "Stopp Corona"-App kann das eigene Handy mit dem jeder Person, mit der man länger in Kontakt steht, verbunden werden. Durch diese Art von "digitalem Händeschütteln", wie Foitik es nennt, werden Handy-IDs ausgetauscht. Sollte eine dieser Personen später Symptome einer Corona-Erkrankung entwickeln oder positiv getestet werden, werde man selbst automatisch benachrichtigt und gebeten, sich selbst zu isolieren. Der Austausch der Daten und die Benachrichtigung erfolge freilich anonym.
"Das ist die Arbeit, die jetzt Amtsärzte machen. Wenn es viele Fälle gibt, werden diese das im Einzelfall aber nicht mehr so handhaben können", betonte der Bundesrettungskommandant. Durchschnittlich betrage die Inkubationszeit bei Covid-19 5,2 Tage, doch sei man nur in den letzten 24 bis 48 Stunden der 5,2 Tage auch infektiös für andere, sagte Foitik. "Wenn man also die anderen rechtzeitig informiert und diese sich isolieren, kann die Kontaktkette unterbrochen werden."
Natürlich sei der Erfolg der Applikation davon abhängig, wie viele Leute sie herunterladen und aktiv benutzen. "Eine 100-prozentige Lösung wird es nicht geben, aber wenn sehr, sehr viele Menschen mitmachen, dann können wir so die Infektionen weiterhin in einem Rahmen halten", meinte Foitik.
Teil der App ist auch ein "Symptomchecker", über den der Benutzer täglich nach dem Befinden gefragt wird. Wenn herauskommt, dass die Symptome zu einer Coronavirus-Erkrankung passen, gebe es beispielsweise auch Auskunft über das weitere Verhalten, so Foitik. Derzeit arbeiten rund 20 Entwickler "mit Hochdruck" an der App. Finanziert wird sie laut Foitik von Uniqa.
Mit einem "Händewaschsong" will das Rote Kreuz unterdessen zu besserer Handhygiene animieren. So heißt es in dem Mundart-Lied, das von den Monks interpretiert wird: "Weil mit Seife killen wir deppate Bazillen. Deppate Bazillen killen wie im Actionfilm." "Wir wollen gerade Kindern und Jugendlichen vermitteln, wie wichtig Händewaschen ist", sagte ÖRK-Generalsekretär Michael Opriesnig.