Gute Nachrichten und schlechte liegen dieser Tage so nahe beieinander wie selten. Das weiß wohl niemand besser als Rudolf Anschober (Grüne). Deshalb beginnt der sichtlich müde Gesundheitsminister in seiner Pressekonferenz am Donnerstag mit einer positiven Nachricht, die auf den ersten Blick verwundert: die Altersstruktur der bestätigten Corona-Fälle im Land.
Diese gleiche nämlich jener des Landes. Es gibt jüngere Betroffene, zahlreiche im mittleren Altern und ein paar im hohen Alter. Zum Vergleich: In Italien sind die meisten Erkrankten um die 80 Jahre alt. Warum uns das Grund zu vorsichtigem Optimismus liefert? Da die Krankheit bei gesunden und jüngeren Menschen meist deutlich milder und ungefährlicher verläuft, stellen sie eine deutlich geringere Belastung des Gesundheitssystems dar. Damit bleiben Ressourcen übrig für jene mit Vorerkrankungen oder einem höheren Alter.
Maßnahmen scheinen zu wirken
Mit ein Grund für diese - in Europa untypische - Altersverteilung sind laut einigen Experten tatsächlich die von der Regierung bereits recht früh gesetzten Maßnahmen, an die sich die Bevölkerung großteils auch zu halten scheint. Gäbe es sie nicht, sehe man einen deutlichen Anstieg bei den Älteren und damit eine größere Belastung.
Doch ganz ungetrübt kann die Freude darüber nicht sein, wird die gute Nachricht doch ausgerechnet von einem anderen Virus überschattet - der Grippe. Hier erwartet das Ministerium heuer deutlich mehr Erkrankte und damit auch mehr Tote. Somit bedrohen aktuell gleich zwei Viren das Gesundheitssystem.
Trotzdem: Ein kleiner positiver Effekt zeichnet sich bereits ab. Und dieser Tage sollte man sich über jene gute Nachricht freuen. Sei sie auch noch so klein.