Es ist wohl nur ein schwacher Trost für die corona-geschädigte Luftfahrtbranche, aber immerhin: Das Coronavirus hat am Wochenende für einen neuen Luftfahrtrekord gesorgt. Weil ein Flug von Tahiti (Französisch-Polynesien) nach Paris wegen des US-Einreiseverbots nicht in Los Angeles zwischenlanden konnte, wurde er mit 9.765 Meilen (15.715,24 km) zum längsten Linienflug der Geschichte.
Die Boeing 787-9 der Fluglinie Air Tahiti Nui landete laut einem Bericht des US-Nachrichtensenders CNN am Sonntag in der Früh nach knapp 16 Stunden in der französischen Hauptstadt. "Der Flug wurde unter außergewöhnlichen Umständen und wegen der von den US-Behörden wegen der Covid-19 Epidemie verhängten Beschränkungen durchgeführt", hieß es von der Airline zur Begründung. Das französische Überseeterritorium ist von dem seit Freitag geltenden US-Einreiseverbot für die Europäische Union betroffen.
Die Airline machte aber deutlich, dass der Nonstop-Flug nicht zur Regel wird. Schließlich war er auch deshalb möglich, weil das Flugzeug wegen geringer Auslastung ziemlich leer war und die Maschine voll betankt werden konnte.
Bisheriger Rekordhalter war die Singapore Airlines, die zwischen Singapur und dem New Yorker Flughafen Newark 9.534 Meilen ohne Zwischenstopp zurücklegt. Die längste zurückgelegte Flugstrecke geht auf das Konto der australischen Fluglinie Qantas. Im Vorjahr absolvierte sie auf einem Testflug zwischen London und Sydney 11.060 Meilen. Allerdings waren bei diesem Flug keine zahlenden Passagiere an Bord.