Derzeit empören sich zahlreiche Anrufer, nicht bei den angebotenen Hotlines zum Corona-Virus durchzukommen, auch Rückrufe blieben aus. Die Betreiber wiederum verzeichnen einen enormen Ansturm, zum Teil würden die Leitungen aber von Anrufern blockiert werden, die keine akute Hilfe benötigten. Hier bitten die Behörden, die geeigneten Kanäle zu nutzen und sich im Voraus im Internet zu informieren.

Die Telefonservices des Gesundheitsministeriums und der AGES beantworten derzeit rund um die Uhr Fragen der Bürgerinnen und Bürger, das Aufkommen ist enorm, wie aktuelle Zahlen zeigen: Auf der Gesundheitshotline 1450 gehen derzeit täglich österreichweit über 60.000 Anrufe ein, auf der AGES Infoline sind es über 50.000. An diesem Wochenende waren es auf beiden Hotlines in Summe 200.000 Anrufe. Daher der Appell an die Bevölkerung: "Bitte helfen Sie mit, die Telefon-Hotlines zu entlasten", hieß es seitens der AGES gegenüber der APA. Die AGES verzeichnete allein am Samstag 3.500 Anrufe pro Stunde, am Sonntag 2.300 pro Stunde, weshalb es zu Wartezeiten kommen könne.

"Wir sind nicht das AMS"

"Nutzen Sie die offiziellen Informationen der Bundesregierung und helfen Sie uns, die Bürgertelefon-Services frei zu halten!", so die AGES, die die Hotline 0800-555-621 betreibt. "Wir sind nicht das AMS, eine Unternehmensberatung oder leisten Finanzberatung", betont ein Sprecher im APA-Gespräch. Der Informationsbedarf der Bürgerinnen und Bürger sei derzeit "berechtigter Weise sehr hoch", unterstreicht er. Dennoch sollen sich besorgte Menschen vor einem Anruf bei einer Hotline zunächst online über die offiziellen Kanäle des Sozialministeriums (www.sozialministerium.at) oder der AGES (www.ages.at/coronavirus) informieren. So solle man Hilfesuchenden und Notfällen "eine Chance geben, uns rasch zu erreichen." Zudem verweist man auf weitere fachspezifische Hotlines, die die allgemeinen Hotlines entlasten sollen.

So gebe es mittlerweile unterschiedliche Telefon-Services der Arbeiterkammer, der Wirtschaftskammer oder des Vereins für Konsumentenschutz, um spezielle rechtliche und arbeitsrechtliche Fragen zu klären bzw. Informationen zu Reiseinformationen und -Stornos zu erhalten. "Besonders wichtig ist es, keinesfalls die Gesundheitshotline 1450 oder den Notruf 144 mit allgemeinen Fragen zu blockieren", lautet der Aufruf. Wichtig sei es auch, sich in den jeweiligen Bundesländern zu informieren, statt gleich in Wien anzurufen.

400 Telefonisten im Einsatz

Die AGES verfüge derzeit über einen Pool von 400 Telefonistinnen und Telefonisten, um den 24 Stunden-Betrieb sieben Tage die Woche anbieten zu können. Parallel laufen Schulungen für weitere Mitarbeiter. Im Kernteam befinden sich derzeit Mitarbeiter der AGES, des Innen- und Verteidigungsministeriums sowie Freiwillige des "Team Österreich", einer Initiative von Rotem Kreuz und Ö3.

FOLGENDE SPEZIAL-HOTLINES WURDEN EINGERICHTET:

Alle, die Symptome aufweisen, sollen das Gesundheitstelefon 1450 anrufen. Dort erhalten sie Ratschläge von medizinischen Fachleuten.

Die AGES Infoline (0800-555-621) bietet Antworten auf allgemeine Fragen rund um das Coronavirus, zu Übertragung, Symptomen und Tipps zur Vorbeugung.

In lebensbedrohlichen Notfällen soll gleich der Notruf 144 gewählt werden.

Eine Hotline für Fragen rund ums Reisen bietet täglich von 9.00 bis 15.00 Uhr der Verein für Konsumenteninformation unter 0800-201211.

Die Arbeiterkammer (01-501-65-1209) gibt Informationen zu Arbeitsrecht und Reiserecht (Montag bis Freitag von 8.00 bis 12.00 Uhr).

Zusätzlich gibt es von Arbeiterkammer und ÖGB eine neue Hotline und Homepage für arbeitsrechtlichen Fragen: www.jobundcorona.at, (Tel: 0800-22-12-00-80, Mo-Fr ab 9.00 Uhr)

Die Wirtschaftskammer (0590900-4352) beantwortet Fragen zu Arbeitsrecht, Entgeltfortzahlungen oder internationalen Lieferketten .

Gebündelt werden alle Informationen derzeit auf der Website www.oesterreich.gv.at.