Auch in Europa und Österreich wird es die automatisierten Laboruntersuchungen auf SARS-CoV-2 bald geben. "Der Test ist neu und wird demnächst auch im europäischen Raum verfügbar sein. Wir haben ein entsprechendes Gerät an unserer Abteilung und werden den Test - sobald verfügbar - etablieren", erklärte Robert Straßl, Leiter des Laborbereichs Virologie des Wiener AKH (MedUni Wien), gegenüber der APA.
Die Untersuchungen auf Erbmaterial (RNA; direkter Virusnachweis unter Verwendung der PCR-Methode) der Covid-19-Erreger laufen auf großen Laborautomaten des Konzerns (Cobas 6800 und Cobas 8800), wie sie in großen Kliniken und Labors installiert sind. Laut dem Unternehmen handelt es sich um den ersten kommerziell verfügbaren derartigen Test aus Abstrichmaterial auf SARS-CoV-2. Er identifiziert sowohl positive Proben auf Covid-19-Erreger selbst als auch auf Pan-Sarbecoviren als Gruppe.
Innerhalb von 24 Stunden mehr als 4.000 Tests
Roche will damit in den USA und Europa schon in nächster Zukunft Millionen Tests zur Verfügung stellen. Der Geschäftsführer der Roche-Gruppe, Severin Schwan, erklärte dazu in einem Interview mit dem Schweizer SFR: "Das Entscheidende am neuen Test ist, dass er auf hochautomatisierten Plattformen läuft, auf denen viele Tests innerhalb kürzester Zeit durchgeführt werden können. Auf unserem System mit dem größten Durchsatz können wir innerhalb von 24 Stunden mehr als 4.000 Tests durchführen." Bisher sei die Schwelle bei "ein paar Dutzend Tests" (pro Tag; Anm.) gelegen. Die Verfahren seien bisher sehr personalintensiv.
Mit Cobas 6800-Maschinen können pro Tag 1.440 Untersuchungen durchgeführt werden. Cobas 8800-Anlagen schaffen binnen 24 Stunden 4.128 Tests. Das läuft weitgehend automatisch ab. Die zwei Anlagentypen können vier bzw. acht Stunden ohne jede Bedienung durch den Menschen arbeiten. Weltweit sind 695 Cobas 6800- und 132 Cobas 8800-Systeme installiert.
In den Vereinigten Staaten erfolgte die Zulassung durch die Arzneimittelbehörde FDA auf der Basis von Notfallreglements. Gerade in den USA waren bei Aufkommen der Covid-19-Problematik viel zu wenige Tests verfügbar.
An diesem im Vergleich zu Österreich dramatischen Mangel hat sich bisher nichts geändert. Ein Auslandsösterreicher mit Covid-19-Verdacht nach Kontakt mit einem schließlich positiv getesteten Geschäftsfreund schilderte das Vorgehen des US-Spitals, das er anrief, am Wochenende so: "Sie haben gesagt, sie würden sich melden, wenn sie einen Test benötigten." Er hätte ja eigentlich Bedarf an einem Untersuchungsergebnis.