Die Türkei hat aus Sorge vor der Ausbreitung des Coronavirus rund 10.000 Pilger unter Quarantäne gestellt. Das teilte Jugend- und Sportminister Mehmet Kasapoglu am Sonntag mit. Zuvor hatte bereits Gesundheitsminister Fahrettin Koca mitgeteilt, dass Menschen, die von der kleinen islamischen Pilgerfahrt nach Mekka (Umrah) zurückgekehrt waren, unter Quarantäne gestellt wurden.

Die Betroffenen werden in drei Studentenwohnheimen der Hauptstadt Ankara und zwei im zentraltürkischen Konya untergebracht. Bei Anzeichen einer Erkrankung werden sie nach Angaben des Gesundheitsministers in ein Krankenhaus verlegt und getestet.

Wegen der am Donnerstag angeordneten Schließung der Universitäten, sind die Wohnheime kaum belegt. Jugendminister Kasapoglu sagte, die verbleibenden Studenten seien verlegt worden.

Die Türkei hat bisher sechs Covid-19-Erkrankungen gemeldet.
Die Türkei hat bisher sechs Covid-19-Erkrankungen gemeldet. © AP

Der Präsident der Religionsbehörde Diyanet, Ali Erbas, hatte in der Nacht erklärt, es würden am Sonntag die letzten 5.300 Rückkehrer von der Pilgerreise erwartet. Der Sender CNN Türk zeigte zahlreiche Busse mit Pilgern, die an den Wohnheimen ankamen. Fahrer wie Passagiere trugen Schutzmasken.

Die Türkei hat bisher sechs Covid-19-Erkrankungen gemeldet. Davon gehören fünf einer Familie an. Zudem wurde ein heimgekehrter Pilger am Samstag positiv getestet. Saudi-Arabien hatte bereits Ende Februar die Grenzen für Pilgerreisen von Ausländern in die Städte Mekka und Medina geschlossen. Die türkischen Behörden machten keine Angaben dazu, wann die Pilger nach Saudi-Arabien gereist waren.