Das Coronavirus hat sich inzwischen auf 17 der 20 Länder Lateinamerikas ausgebreitet. Zuletzt wurden am Freitag in Venezuela, Guatemala und Uruguay erste Fälle bekannt. Nur in den mittelamerikanischen Ländern Nicaragua und El Salvador sowie im Karibikstaat Haiti wurden keine Infektionen bestätigt, so die Behörden der jeweiligen Länder sowie die Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Auch in Belize und Suriname, die wegen ihrer Amtssprachen nicht zu Lateinamerika gezählt werden, gibt es bisher keine bekannten Fälle. In der Karibik sind mehrere weitere Gebiete von der Pandemie betroffen - darunter Jamaika, Puerto Rico, Trinidad und Tobago und einige französische Überseegebiete.

Notstand ausgerufen

Mehrere Länder der Region ergriffen in den vergangenen Tagen verstärkt Maßnahmen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Einige von ihnen riefen den Notstand aus, manche suspendierten den Flugverkehr aus Europa. In Südamerika schloss Kolumbien am Samstag seine Grenze zu Venezuela. El Salvadors Präsident Nayib Bukele rief eine "nationale Quarantäne" aus - für drei Wochen dürfen keine Ausländer das mittelamerikanische Land betreten.

Den ersten registrierten Fall in Lateinamerika gab es in dem bevölkerungsreichsten Land Brasilien am 26. Februar. Dort wurden inzwischen 98 Infektionen mit dem Virus gezählt - die meisten in der Region. Brasiliens Gesundheitsministerium bestätigte am Freitag auch erste Fälle örtlicher Übertragung in São Paulo und Rio de Janeiro. Drei Menschen starben bisher nach offiziellen Angaben in Lateinamerika an der Krankheit Covid-19 - zwei in Argentinien und einer in Panama.