Nach einer Besprechung mit Vertretern des Tiroler Tourismus wurde am Donnerstag entschieden, dass die Seilbahnen mit Ablauf Sonntag, 15. März 2020, auf Basis des Epidemiegesetzes geschlossen werden.
Ebenso werden alle Beherbergungsbetriebe mit Ablauf Montag, 16. März 2020, behördlich geschlossen. Hierfür wurde deshalb der Montag gewählt, damit eine geordnete Rückreise der Gäste aus den Skigebieten erfolgen kann. „Für uns steht die Gesundheit unserer Gäste, MitarbeiterInnen und der Tiroler Bevölkerung an erster Stelle. Diese Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen, aber wir übernehmen Verantwortung für alle Tiroler und für alle, die sich in Tirol aufhalten“, so Landeshauptmann und Tourismusreferent Günther Platter.
Salzburg zieht nach
Am Abend wurde bekannt, dass auch das Land Salzburg die Wintersaison vorzeitig beendet. Auch hier gilt: Die Seilbahnen haben am Sonntag den letzten Betriebstag, alle Beherbergungsbetriebe werden ab Montag behördlich geschlossen.
Das wurde am Donnerstagabend bei einer Besprechung mit Vertretern
der Salzburger Tourismusbranche, der Gastronomie, der Seilbahnen und
der Beherbergungsbetriebe entschieden.
"Notwendiger Schritt"
"Diese Entscheidung war alles andere als leicht, aber ich sehe es
als notwendigen Schritt, auch um alles dafür zu tun, die Ausbreitung
des Coronavirus einzudämmen", sagte Landeshauptmann Wilfried
Haslauer (ÖVP). Die Entscheidung sei zum Wohle aller notwendig.
Die Fälle im Tourismus haben sich in den vergangenen Tagen
gehäuft: Am Donnerstagabend musste in Tweng im Salzburger Lungau ein Hotelbetrieb unter Quarantäne gestellt werden. Drei Gäste aus
Deutschland, die zuvor in diesem Betrieb genächtigt hatten, wurden
in ihrer Heimat positiv auf das Coronavirus getestet. Von der
Quarantäne betroffen sind die Betreiber und Mitarbeiter. Insgesamt
handelt es sich dabei um zehn Personen, teilte das Land Salzburg
mit. In der Pension befinden sich außerdem 83 Gäste, die über Nacht
unter Quarantäne in der Unterkunft bleiben und dann unter Auflagen
nach Hause reisen können.
Nach Tirol und Salzburg kündigte am Donnerstag schließlich auch noch Vorarlberg an, agesichts der Coranakrise die Skisaison mit dem Wochenende bzw. am Montag zu beenden. Landeshauptmann Markus Wallner: "Für uns steht die Gesundheit unserer Gäste, der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und der Vorarlberger Bevölkerung an erster Stelle."
Auch Niederösterreich schließt Skigebiete
Auch das Land Niederösterreich hat die Schließung der noch geöffneten Skigebiete mit 15. März angeordnet. "Oberste Priorität hat die Gesundheit der Bevölkerung und unserer Wintersportgäste", wurde Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) am Freitag in einer Aussendung zitiert. An den letzten beiden geöffneten Tagen werden die Gäste dazu aufgerufen, die sozialen Kontakte "möglichst zu vermeiden".
Von der Entscheidung sind die Annaberger Lifte, die Gemeindealpe Mitterbach, die Hochkar Bergbahnen, die Rax-Seilbahn und der Semmering-Hirschenkogel betroffen. "Es ist ein schmerzvoller Schritt für unsere Branche, aber unvermeidbar im Sinne der Gesundheit unserer Gäste, Mitarbeiter und Bewohner der Wintersportorte", betonte Tourismus-Landesrat Jochen Danninger (ÖVP). Gesundheits-Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) verwies auf das Epidemiegesetz als rechtliche Grundlage für die Schließung.
Oö. Skigebiete beenden am Montag Wintersaison
Auch die oberösterreichischen Skigebiete beenden am Montag vorzeitig die Skisaison. Die Seilbahnen und Lifte stellen ihren Betrieb ein. Die Hotels bleiben geöffnet. Das teilte Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) am Freitag mit.
"Wir setzen diesen Schritt in enger Abstimmung mit den Vertretern der Tourismuswirtschaft", betonte Achleitner. Es sei eine "schmerzhafte Entscheidung für die ohnehin schon schwer unter Druck stehenden Tourismusbranche, aber im Interesse der Gesundheit unserer Gäste sowie der Mitarbeiter und der Bewohner unserer Wintersportorte unvermeidbar."
Die steirischen Skigebiete beenden ihre Saison am Sonntag vorzeitig wegen des Coronavirus. Am Montag stehen alle Seilbahn- und Liftbetriebe bereits still. "Diese Maßnahme ist sehr schmerzlich und trifft die Tourismusbranche hart. In einer derartigen Krise ist es aber erforderlich, die Gesundheit der Bevölkerung an erste Stelle zu stellen", so Tourismuslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP).