Die Zahl der geplanten, nicht akuten Eingriffe an den Unfallkrankenhäusern der AUVA wird bis auf weiteres begrenzt - "nach genauer Einzelfallüberprüfung", wie am Samstag betont wurde. Um angesichts der Herausforderungen durch das neuartige Coronavirus auch mittel- bzw. langfristig die unfallchirurgische Versorgung sicherzustellen, setzte man auf einen ressourcenschonenden Einsatz der Mittel.
Betroffene Patientinnen und Patienten werden direkt informiert und bekommen so rasch wie möglich einen neuen Termin für ihre geplante Operation, hieß es in einer Aussendung. Ziel dieser vorausschauenden Maßnahme sei die Sicherstellung, dass Arbeitsunfälle und Patienten, die dringend unfallchirurgische Behandlung benötigen, weiterhin prioritär versorgt werden. Bei der AUVA sind rund 4,5 Millionen Personen gesetzlich gegen die wirtschaftlichen, gesundheitlichen und sozialen Folgen von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten versichert.
Die Salzburger Landeskliniken schränken das Programm nicht dringender Operationen angesichts der steigenden Zahl von Coronafällen in Österreich noch nicht ein. "Im Moment ist das nicht notwendig. Aber es gehört zur verantwortungsvollen Planung, solche Überlegungen für den Fall des Falles im Hintergrund anzustellen", sagte Primar Richard Greil, Vorstand der Abteilung für Innere Medizin III an den Salzburger Landeskliniken, zur APA.
Für den Mediziner ist entscheidend, dass es gelingt, jene Patienten, die sich mit dem Coronavirus angesteckt und nur milde Symptome haben, in häuslicher Quarantäne zu versorgen. Erst wenn es einen schwereren Krankheitsverlauf gebe, sollten die Patienten in den Spitälern behandelt werden. Damit vermeide man einerseits zahlreiche Kontakte der Infizierten nach außen und verhindere weitere Ansteckungen. Andererseits könne man dadurch die in den Krankenhäusern verfügbaren Betten für die schwer erkrankten Patienten vorzusehen. Dieses Vorgehen sei aus Verantwortung für das Gesamtsystem notwendig, betonte Greil.
Wichtig sei, dass man sehr rasch eine funktionierende Struktur aufbaue, um jene Menschen, die in häuslicher Quarantäne sind, zu versorgen, zu informieren und ihren Gesundheitszustand zu verfolgen. Dafür brauche es Kommunikationsketten und entsprechend geschultes Personal, verwies Greil auf die Dringlichkeit und die Komplexität der notwendigen Planungen.
In der oberösterreichischen Gesundheitsholding GmbH, zu der neben dem Kepler Universitätsklinikum in Linz sechs Regionalkliniken mit acht Standorten in ganz Oberösterreich gehören, ist eine Einschränkung nicht dringender Operationen derzeit ebenfalls kein Thema. "Wir haben ausreichend Kapazitäten", sagte Pressesprecherin Jutta Oberweger zur APA: "Wir denken aber in Szenarien und dazu gehöre es, sich für den Fall des Falles auch solche Maßnahmen zu überlegen."