16 Palästinenser bei Bethlehem im südlichen Westjordanland haben sich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. 14 seien Mitarbeiter eines Hotels, zwei seien Familienmitglieder von Hotelangestellten, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah am Freitag mit. Präsident Mahmud Abbas rief für einen Monat den Notstand für das gesamte Westjordanland aus.
Israel riegelte zudem nach eigenen Angaben in Absprache mit der Palästinenserbehörde die Stadt Bethlehem komplett ab. Es ist nach Angaben des israelischen Verteidigungsministeriums nicht möglich, die Stadt zu verlassen oder zu betreten. Nach palästinensischen Medienberichten sitzen noch rund 1.500 Touristen in Hotels in Bethlehem fest. Sie sollen am Samstag ausgeflogen werden.
Moscheen geöffnet
Für einen Monat bleiben nun alle Bildungseinrichtungen im Westjordanland geschlossen, außerdem alle Nationalparks und alle "touristischen und religiösen Bereiche", wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete. Alle Hotelübernachtungen für Touristen würden storniert. Jegliche Art von Zusammenkünften, Feiern und Demonstrationen seien untersagt.
Abgesehen von Bethlehem blieben allerdings am Freitag im Westjordanland Moscheen für das für Muslime wichtige Freitagsgebet geöffnet ebenso wie Kirchen. In Bethlehem blieben die Gotteshäuser zu. Bereits am Donnerstagnachmittag war die weltberühmte Geburtskirche in Bethlehem geschlossen worden. Die Kirche steht an dem Ort, an dem nach christlicher Überlieferung Jesus Christus geboren wurde. Im Westjordanland leben rund 2,9 Millionen Palästinenser.