Ohne Solidarität wird das Coronavirus nicht zu besiegen sein. Gerry Foitik, Bundesrettungskommandant des Roten Kreuzes, rief im Gespräch mit der APA dazu auf, Erkrankte mit Respekt zu behandelnund zuunterstützen. Als "Helden, die uns schützen" bezeichnete der Sonderberater der Task Force des Gesundheitsministeriums jene Menschen, die aufgrund eines Infektionsverdachts in Quarantäne sind.

Mit Mobbing, Blaming und Shaming werde man hingegen erreichen, dass manche Menschen, die Symptome haben, lieber schweigen: "Es sind die keine Helden, die krank zur Arbeit gehen", sagte Foitik am Mittwoch. Das sei schon vor dem Auftreten des Coronavirus Sars-CoV-2 der Fall gewesen, dass ein "normales" Verhalten im Fall einer übertragbaren Krankheit uns allen schade. Die Gesellschaft habe die Verantwortung gegenüber den Kranken, die das Pech hatten, zufällig am falschen Ort gewesen zu sein. "Diese neuartige Erkrankung erfordert unsere Solidarität", appellierte Foitik.

Solidarität zeigen

Diese Solidarität kann beispielsweise durch Nachbarschaftshilfe für Menschen geleistet werden, die in häuslicher Pflege unter Quarantäne gestellt sind, indem man diese mit Lebensmitteln versorgt. Der Bundesrettungskommandant wies dabei auf die vom Rotem Kreuz und Ö3 gestartete Initiative "Team Österreich" hin, bei der sich Menschen unter anderem über eine Smartphone-App für Krisenfälle aller Art informieren können. Dort kann man sich nun auch im Falle der Coronakrise engagieren, selbst wenn man sich nur als Online-Helfer einsetzt. Zudem findet man auf der App auch Vorsorgemaßnahmen, die gerade in der aktuellen Situation nützlich sein können: "Wir laden jeden ein, sich zu registrieren".

Menschen in Quarantäne müssen im Fall, dass sie die 14 Tage in häuslicher Pflege verbringen, nicht nur mit Lebensmitteln versorgt werden. Neben dem medizinischen Aspekt - Personen mit Infektionsverdacht müssen einerseits zweimal täglich ihre Temperatur messen und diese ihrem Arzt oder dem Amtsarzt mitteilen, eine Verschlechterung des Krankheitsbildes würde eine Hospitalisierung notwendig machen - gibt es jedoch auch eine psychosoziale Ebene. "Es ist natürlich ein Unterschied, wer diese Zeit zu Hause verbringen muss", erläuterte Foitik, denn einem internet-affinen Teenager mit Spielkonsole und Social Media-Kontakten und dergleichen falle dies wohl etwas leichter, als einem älteren Menschen, dem so die sozialen Kontakte abhandenkommen. Foitik rät Personen, denen die Einsamkeit zu schaffen macht, zu Beratungshotlines wie der Telefonseelsorge oder der Ö3-Kummernummer.

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