Ein Jäger aus Niederbayern hat in mehreren Kühlräumen zwischen 4000 und 5000 gefrorene Vögel und andere Tiere gelagert. Der Mann sei vom Amtsgericht Eggenfelden zu einer 14-monatigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt worden, berichtete eine Gerichtssprecherin am Freitag. Er wurde wegen Verstößen gegen das Bundesnaturschutzgesetz sowie wegen Waffendelikten verurteilt, da er daheim Munition und Sprengstoff ohne die notwendige Erlaubnis lagerte.

Streng geschützte Tiere getötet

Der Verein Komitee gegen den Vogelmord hatte gegen den Jäger, der auch Tierpräparator ist, Anzeige wegen eines umfangreichen illegalen Tierhandels erstattet. Bei einer Durchsuchung des Grundstücks des 64-Jährigen stießen die Ermittler auf die Kühlräume, in denen massenhaft tote Mäusebussarde, Habichte, Uhus oder Buntspechte gelagert waren. "Von diesen Tieren waren insgesamt 89 besonders beziehungsweise streng geschützte Tiere, weshalb der Angeklagte dann auch wegen entsprechender Verstöße gegen das Bundesnaturschutzgesetz verurteilt wurde", erläuterte die Gerichtssprecherin.

Tierschützer: "Wichtiges Signal"

Das Komitee gegen den Vogelmord sieht das Urteil als ein wichtiges Signal gegen Artenschutzkriminalität. "Der illegale Handel mit Wildtieren ist ein Riesengeschäft, mit dem jedes Jahr Millionen von Euro umgesetzt werden", sagte der Vorsitzende Karl-Heinz Kreutzer. Er hofft, dass auch gegen Lieferanten und Kunden des Mannes ermittelt werde.